Ein Jahr, dass in Erinnerung bleiben wird; und muss

Das Jahr startete mit einer Reise auf Island, einem tollen Silvester Dinner, Feuerwerk in Reykjavik und einer langen Nacht zu Fuß. 

Das Wetter hätten wir besser erwischen können, aber trotz Schneestürmen und eisiger Kälte war es ein toller Urlaub mit vielen Highlights inklusive der Sichtung von Nordlichtern. Was ein nicht unwesentlicher Grund für die Reise war. 

Kaum zurück in Deutschland ging es wieder in den Alltag und zu den Vorbereitungen für den geplanten Umzug zurück nach Erlangen im Februar. Neben Kisten packen, wurde auch ein guter Teil des Mobiliars verkauft, da es keine Verwendung in der neuen Wohnung finden würde. Damit reduzierte sich die Umzugsmaße Stück für Stück. So verflogen die paar Wochen bis Mitte Februar und 2 langen Umzugstagen. Wenige Tage vor dem Umzug gab es noch Besuche, einmal zum Putzen und einmal zum Abbau der Küche.

Am 12.02.2020 kam das Umzugsunternehmen mit deutlicher Verspätung in Karlsruhe an und haben die letzten Möbel Abends 21:30 Uhr in Erlangen ausgeladen und wieder aufgebaut. Tag 2 startete mit einer Aufzugwartung, was bedeutete, dass die Umzugskartons nicht über den Lift, sondern über die Treppe in den Sprinter transportiert werden mussten (Vielen Dank an Abbas für die Hilfe!). Kurze Zeit später rückte die Unterstützung aus Erlangen / Höchstadt an. Einen vollen Sprinter, geputzte Wohnung, gestopfte Löcher und mit Farbe ausgebesserte Wände später, bewegte sich der Konvoi Richtung Erlangen. Natürlich mit viele Verkehr auf der A6. Der letzte Akt des Tages war das Entladen des Sprinters (Dank an Christian, Lars & Christoph) und die Abgabe. Wieder in Erlangen angekommen und das erste große Kapitel abgeschlossen!

Gefühlt lagen zwischen dem Umzug und unserer jährlichen Skifoan Tour ins Stubaital nur eine Woche arbeiten. Eventuell waren es auch ein paar Tage mehr. Im Stubaital konnten wir dieses Jahr wieder in unsere gewohnte Ferienwohnung, nachdem es 2019 ein Problem mit unserer Buchung gab. Wir konnten gemütlich 5 Tage Ski und Snowboard fahren mit ausreichend Schnee, guten Temperaturen und zeitweise ordentlichem Wind.

Kaum zurück in Deutschland, nahm uns COVID-19 in den Griff. Da Österreich ein Woche nach unserer Rückkehr zum Risikogebiet deklariert wurde, sind wir eine Woche in Selbstquarantäne im Home Office gegangen und konnten uns dazu bereits grob die Arbeitsplätze einrichten. Nur wenige Tage später war es soweit - Lockdown in Deutschland. Irgendwie sehr befremdlich. Alles geschlossen. Man durfte kaum vor die Tür und "Abstand halten" war das höchste Gebot. Auf einmal wurde den Menschen auch viral erklärt, wie sie Hände waschen sollen - konnte ja Niemand ahnen, wie kompliziert das ist.

Lockdown, Arbeiten von zu Hause. Was Mal eine Ausnahme war, ist nun in Bezug auf die Arbeit die Regel. Nach wenigen Tagen sind Arbeit und Privatleben total verschwommen. Es mangelte an Struktur, die den Tag regelt und die auch dem Kopf erklärt, wann Arbeit anfängt und wann diese wieder endet. Dabei halfen dann regelmäßige Spaziergänge oder auch Erledigungen zwischendurch, um Pausen zu machen. Während sich der Alltag in Deutschland stark veränderte, sind Monis Eltern kurz vor dem Lockdown nach Japan in den Urlaub geflogen. Für den Urlaub war es wohl genial, da kaum Touristen unterwegs waren und die typischerweise total überlaufenen Hotspots auf einmal leer waren. Allerdings hatte der deutlich reduziert Flugverkehr zur Folge, dass ein Rückflug nach München nicht möglich war. Ein paar Telefonate mit dem Reisebüro später und mit der Gewissheit, dass der Rückflug nach Frankfurt geht, hatten wir einen Plan. Zuerst sind wir einen Freitag Nachmittag nach München gefahren und haben das Auto zurückgeholt. Dann, am Tag vom Rückflug, wurde das Auto am Flughafen Frankfurt im Parkhaus abgestellt, damit Monis Eltern nicht mit dem Zug durch halb Deutschland fahren müssen, sondern direkt vom Flughafen nach Hause. Der Plan hat so reibungslos geklappt, dass 20 Minuten, nachdem wir das Auto in Frankfurt abgestellt haben, es auch schon in Empfang genommen wurde für die Heimfahrt. Das nächste facettenreiche Kapitel ging zu Ende.

Arbeiten von zu Hause ging noch weiter. Nachdem auch ein Arbeitstisch bei uns eingezogen ist, hatten wir 2 getrennte Arbeitsplätze und saßen uns nicht am Esstisch den ganzen Tag mit verschiedenen Meetings gegenüber. Das machte vieles einfacher und so langsam gewöhnten wir uns daran, planten Mittagspausen mit Gerichten, die (größtenteils) zusammen gekocht wurden und arrangierten uns mit den sich sehr schnell ändernden Regelungen rund um das Virus. So zog nach ein paar Wochen doch ein gewisser, wenn auch anderer, Alltag wieder ein. Es ging sogar so weit, dass ich mir ein Arbeiten von zu Hause aus komplett vorstellen konnte. Zumindest bis zu dem Tag, ich denke Mitte Mai, an dem ich das erste Mal wieder ins Büro bin, um da einen Tag zu arbeiten und nicht nur, um kurz was zu erledigen. Nach unzähligen Wochen zu zweit und alle anderen Freunde, Familie und Kollegen nur durch das Headset, war das eine besondere Erfahrung. 

Mir war garnicht klar, was ein morgentlicher Plausch in der Kaffeeecke ausmacht - oder vielmehr, mir war es nicht mehr klar. Alleine diese erste Stunde hat mir klargemacht, dass ein reines Arbeiten von zu Hause keine Option ist. Das Miteinander und das ungezwungene Reden mal abseits von reinen Arbeitsthemen macht den Unterschied. Da zu dem Zeitpunkt auch immer wenige Kollegen im Büro waren, fanden sich auch morgens immer Kollegen, natürlich mit genügend Abstand, zu einem Plausch am Morgen. Auch der Weg zum Büro und wieder zurück und hat dem Tag eine neue Struktur gegeben. Arbeit fing morgens am Drehkreuz an und endete abends dort. Die wenigen Minuten zu Fuß bis nach Hause haben zusätzlich geholfen, den Kopf frei zu bekommen. So verflogen mal wieder ein paar Wochen.

Was Neudeutsch Digitalisierung genannt wird, nahm immer mehr Bereiche des täglichen Lebens ein und wurde durch die Situation des Lockdowns auch nochmals befeuert, was uns dann auch zum ersten Online-Kochkurs gebracht hat. Wenn Geburtstag schon nicht wirklich gefeiert werden kann, so geht es zumindest irgendwie beim gemeinsamen Kochen. Auch wenn es "nur" eine Zoom-Konferenz war, hatten wir einen super tollen Abend, mit sehr leckerem Essen. Während die Temperaturen das Virus nach und nach zurückdrängte, konnten auch länger geplante Ausflüge realisiert werden. So war dann ein Wochenende mit Monis Eltern im Bayrischen Wald möglich, was ein Geburtstagsgeschenk aus 2019 war. Neben Abstand und Maskenpflicht in Lokalitäten, war in der Natur aber alles wie immer. Und es waren auch weiterhin nur sehr wenige Menschen unterwegs, was uns die Ausflüge unter uns und somit ruhig gestaltete. Und schon war der Juli fast rum.

Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, dass wir solange an unserem Urlaub mit Freunden in Dänemark festhalten, solange es die COVID-19 Bedingungen zulassen. Das Rammstein Konzept, was der eigentliche Grund der Reise war, wurde bereits auf 2021 verschoben. Die Stornierungsbedingungen liessen uns auch genug Zeit unsere finale Entscheidung erst wenige Tage vor der Reise zu treffen. Glücklicherweise war die COVID-19 Situation für uns so gut, dass wir unseren Roadtrip machen konnten. Weitere Details zu der Reise sind im Blog festgehalten.

Anschliessend waren für uns beide dienstliche Reisen geplant. Für Moni ging es nach England auf die Insel zur IBS und für mich zu einem Seminar nach Budapest und die Chance unsere Kollegen dort endlich mal wieder persönlich zu sehen. Unfassbar, wie im Sommer wieder eine gewisse Normalität eingetreten ist und diese auch genossen werden konnte. Es war wieder möglich durch die Stadt zu bummeln, sich mit Freunden zu treffen und in Gruppen bis 10 Personen!!! Essen zu gehen. Schon ungewohnt, wie sehr dieser Teil einer Normalität plötzlich wertgeschätzt wurde. So zogen dann wieder ein paar Wochen vorbei. Anfang Oktober kam dann die zweite Auszeit mit einer Woche in der Schweiz. Endlich wieder die Familie getroffen, da meine Mama bei meiner Schwester zu Besuch war. Und zusätzlich ist mein Neffe noch kurz vor unserem Besuch 18 geworden.

Das Familientreffen war aber eher ein günstiger Zufall, denn wir haben mit Freunden eine Ferienwohnung gemietet und wollten hauptsächlich Wandern und Trottibike fahren gehen. Leider hat uns das Wetter die ganze Woche ein wenig die Pläne umwerfen lassen, aber Trottibiken waren wir wieder in Adelboden. In den Bergen war auch schon Anfang Oktober ein wenig Winter und damit auch etwas "zugig" beim Berg runter heizen. Beide Mädels haben am 5. Oktober Geburtstag und das haben wir mit einem großen Raclette-Essen gefeiert. Unser Freunde sind Mitte der Woche bereits nach Hause gefahren und wir haben nochmal meine Schwester besucht, ebenfalls zum Raclette, und haben noch zwei tolle Bergtouren bei doch noch schönem Wetter Ende der Woche gemacht, bevor es wieder nach Hause ging.

Während die Temperaturen wieder geringer wurden von Tag zu Tag, kam auch das Virus wieder hervor und die vorab groß diskutierte "zweite Welle" zog über Europa. Es folgte der "Lockdown-Light" in Deutschland, wieder rasant steigende COVID-19 Zahlen bis hin zum nahezu wieder gesamten Runterfahren des öffentlichen Lebens. Nur an Weihnachten traute sich keiner ran, da blieben Lockerungen. Aber jede Regelung kann man ausnutzen, muss man aber nicht. Denn dem Virus war es bisher egal, wer sich getroffen hatte, übertragen hat es sich auch unter Freunden und Familie - sehr unvernünftig dieses Ding. Naja, für uns war schon lange vor Weihnachten klar, dass wir es zu zweit verbringen werden. Moni hat einen großen Plan für das leibliche Wohl aufgestellt, der von Weihnachten bis in das neue Jahr reicht.

In den letzten Wochen vor Weihnachten ist dann auch noch etwas IT und ein paar Pflanzen bei uns eingezogen. Zeit wurde es ja nachdem wir nun doch wieder 10 Monate in Erlangen wohnen. So langsam neigten sich die letzten Arbeitstage dem Ende und es zog etwas Ruhe ein. Auch wenn nicht viel möglich ist, so war das Jahr doch anstrengend und etwas Ausgleich ist nötig. Für Moni endete das Arbeitsjahr am 23.12. mit noch einem nervigen Problem, dass sich aber gelöst hat. Und dann war Weihnachten. Auch wenn nicht wirklich eine weihnachtliche Stimmung aufkam. Auch auf Distanz kann man Miteinander sein. So gab es die Erste Facetime Konferenz bei Eyring's und direkt im Anschluss eine Telefonschalte mit Familie Fleischer. Wenn auch nicht persönlich dieses Jahr, dann aber zumindest am Heiligabend "anders" zusammen sein.

Ähnlich wurde dann auch der Silvesterabend verbracht. Erst gut gegessen, dann FaceTime und um Mitternacht ein klein wenig das sehr überschaubare Feuerwerk begutachtet. Good Bye 2020!










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