Südisland #4 - Kirkjubær II

2:10 Uhr werden wir nach einer sehr kurzen Nacht im Auto geweckt. Kurz das nötigste erledigt und auf zu Diamond Beach - knapp 70 km Fahrstrecke von Stokksnes. Die Strecke zog sich so früh am Morgen, aber Punkt 3:30 Uhr wurde das Auto auf dem Parkplatz abgestellt. Während Christian seine Tasche gepackt hat und los ist, drehte sich Moni nochmal im Auto um und blieb liegen. Der einzige Unterschied zwischen Stokksnes und Diamond Beach war, dass Moni angeschnallt war. Sonst eigentlich eine  konstante Schlafposition auf dem zurückgeklappten Beifahrersitz. 

Ich bin dann ab zum Strand. Über Nacht hat eine Vielzahl an neuen Eisblöcken vom Gletscher an den  Strand gespült. Da waren sehr schöne Formationen dabei. Viel war nicht los und als ich eine Stelle für die Motive gefunden hatte, habe ich losgelegt. Um auch noch etwas mehr vom Wasser mit auf das Bild zu bekommen, habe ich die Kamera samt Stativ noch etwas näher ans Eis gestellt. Ab und zu kam eine kleine Welle, die fast bis an die Füße reichte, was aber mit einem kleinen Schritt zurück erledigt war.  
Eine ganze Weile später und nahezu in selbiger Position ist es dann passiert: Der Supergau! Es kam eine größere Welle, ich wieder zurückgewichen, mich dann umgedreht und gesehen, dass die Welle das Stativ unterspült und die Kamera umgeworfen hatte. Holy S**t!!! Das ganze Set einmal Baden gegangen und das auch noch in Salzwasser. Mist!!! Das System verabschiedete sich noch mit „ERR 040“ und dann war alles aus.

Alles geschnappt und ab zum Auto. Dort erstmal Akku, die Speicherkarten raus und mit einem Handtuch alles getrocknet, was eben von außen möglich war. Neben dem Wasser wurde auch gut Sand ins System gespült so dass jede Bewegung vom Objektiv nette Geräusche verursacht. Nachdem ich dann, soweit möglich,  Kamera und Objektiv abgetrocknet und den gröbsten außen haftenden Sand weggeputzt hatte, musste ich mich erstmal setzen und das sacken lassen. Nachdem die Gedanken wieder klare Strukturen angenommen hatten, wurde das Handy bemüht. Erstens googeln, was man in so einer Situation tut. Zweitens Canon Service suchen für Reparatur. Drittens potentielle Shops in Karlsruhe raussuchen, die nach der Reise aufgesucht werden wegen Selbigem. 
Also dann, die Kamera erstmal ordentlich trocknen lassen. Je nach Ort und Lagerung mindestens 2 Tage. Mehr kann erstmal nicht gemacht werden. 

Während ich meine Dinge so tat, lag Moni weiterhin noch seelenruhig auf ihrem Sitz. Fotos gingen eh nicht mehr und wir hatten einen Gletschersee rausgesucht, den wir uns ansehen wollten. Der war aber nur ein paar Kilometer entfernt. Dort angekommen, gleiches Spiel auf dem Beifahrersitz. Da ich weiterhin etwas durch den Wind war, bin ich dann erstmal alleine los und hab die Runde abgelaufen. Wieder zurück im Auto habe ich versucht noch etwas zu schlafen, aber ohne großen Erfolg. Dann wieder ans Handy. Die Zeit verging ziemlich langsam, bis ich dann Moni doch kurz vor 8 Uhr geweckt habe. 
Und dann sind wir noch einmal zu dem Gletschersee zusammen. Die Sonne kam jetzt auch raus und das Schöne: es war menschenleer und auch die Sicht schön! Fjallsárlón Lagoon lohnt sich. 

Aber weiter ging’s. Richtung unseres eigentlichen Tageszieles: Morsárlón Gletscherzunge. Vom Parkplatz aus sollten es 10km one-way sein. Auf dem Weg dorthin sind wir noch beim Svartifoss Wasserfall vorbeigelaufen und haben ein paar Fotos gemacht. Hier hängen Basaltsäulen herunter. Leider scheinen sie vermehrt abzubrechen. Der Weg dorthin war nur bergauf. Weiter bergauf hatten wir eine sehr schöne Aussicht auf die Seite des Gletschers. Nun ging es wieder leicht bergab durch eine teils Gras- und dann Strauchlandschaft, dann wieder über Geröll und hin und wieder über einen kleinen Bach. Der Überblick über die Region war auch hervorragend und es war fast durchgehend sonnig.

Die Strecke, immer genau für eine Person breit, zog sich dann am Ende sehr hin. Dann angekommen, sahen wir einen recht dreckigen Gletscher an dessen oberen Ende ein großer Wasserfall war. Der Gletscher war so dreckig, da 2010 ein großer Fels auf ihn hinabgestützt ist. Eine kurze Brotzeit und dann haben wir den Rückweg angetreten. Hier kämpften wir gegen unsere müden Knochen und langsam schmerzenden Füße genauso wie die schwindenden Wasservorräte. Nur an einem kleinen Bach bot es sich an mal kurz abzukühlen und ein paar Schlücke zu nehmen. 

Nach 5,5 h waren wir dann zurück am Auto, nachdem der letzte Kilometer nur noch bergab ging. Nicht gerade kniefreundlich, selbst für Christians. Jetzt haben wir uns erst mal eine Cola gegönnt. 
Dann ging’s ab zum Campingplatz in Kirkjubær. Hier fix eingecheckt, Zelt aufgestellt, essen gekocht und Augen zu. Die letzte Nacht war kurz und der Tag anstrengend. 








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