Svartisen Gletscher
6:15 Uhr meldete sich der Wecker. So langsam wird es Routine bis zum Frühstück. Kurz vorher noch alles ins Autos gepackt und gegen 7 Uhr am Frühstücksbuffet satt gegessen. Heute mit neu Maßstab: Mini-Muffins!
Dann begann der langweiligere Teile des Tages. Erst die 1,5 Stunden Fahrt bis Kilboghamn wo wir uns in der zweiten Reihe anstellen konnten für die Fähre. Wenige Minuten nach Ankunft, kam diese auch und so langsam bewegte sich die Kolonne auf das Schiff. Da wir heute extrem von den Fähren und damit dem Tagesablauf abhängig sind, war es mehr als mega Glück, dass wir den allerletzten Platz bekommen hatten. Das nächste Auto hinter uns in der Schlange konnte nicht mehr mit.
Leider hat es dann wohl ein paar technische Probleme mit dem Einfahren der Auffahrfläche gegeben, so dass wir erst 20 Minuten später los gefahren sind. Das bedeutete dann auf jeden Fall für die zweite Fähre, dass wir eine später als geplant nehmen müssen.
Während der Fahrt kam auf einmal die Durchsage, erst auf Norwegisch dann Englisch, und die Leute bewegten sich. Wir haben den 66. Breitengrad passiert und sind ab nun offiziell in der Arktis. Wenig später angekommen und die 30km bis zur nächsten Fähre hinter uns gebracht. Die kam dann auch direkt und es ging weiter. Nach dieser Überfahrt blieben 12km bis zu unserem Ziel, der Bootsanlegestelle für den Svartisen Gletscher. Der Parkplatz war mega voll und wir sind erstmal dran vorbei. Kaum umgedreht und wieder da, fährt jemand weg. Nochmal Glück gehabt.
Umgezogen und los. Gepackt hatten wir vorher schon als wir auf die Fähren gewartet haben. Am Steg angekommen ist gerade das Boot da und wie es der Zufall so will, ist für uns noch Platz. Voll gut, sonst hätten wir eine Stunden warten müssen.
Je näher wir mit dem Boot gekommen sind, desto mehr war die Gletscherzunge zu sehen. Wahnsinn, wie weit diese noch runter ragt.
Geplant waren 3km Oneway flache Wanderung bis zu einem Aussichtspunkt. Los ging es langsam, mal schauen ob die Versen halten. Man hätte auch Fahrräder mieten können, um die 3km schneller voran zu kommen. Zu spät wir sind los. Kurz nach dem Start haben wir es schon bereut uns für die langen Wanderhosen entschieden zu haben, anstelle der kurzen. Die Sonne brannte von oben. Nach knapp 2km kamen wir an einer leider besetzten Bank vorbei mit einem sehr schönen Blick auf die Zunge und den See.
Aber weiter ging’s, am 3km Viewpoint Ernüchterung: Nun war man so unterhalb des Gletschers dass die vorgelagerten Stein-Berge/Gebirgszüge ihn versteckten. So entschied Christian noch ein bisschen weiter zu gehen. Es ging nun einen Weg über die großen Felsen in Richtung Gletscher, gute 150 Höhenmeter und noch mal 1,2 km. Dort oben angekommen hatte man wieder eine gute Aussicht auf den Gletscher und es gab kurz Zeit für Selfies und Bilder. Dann entschied Moni die noch anstehenden 0,9km näher an den Gletscher zu laufen und nahm die Kamera mit, Christian machte sich langsam wieder auf den Weg zurück - safety first, nachdem der erste Anstieg schon eine dumme Idee war mit den Fersen.
Der weitere Weg war noch weiter bergauf und etwas beschwerlich. Immer dem Stein mit dem blauen Strich folgend kam Moni irgendwann am wahrscheinlichen Endpunkt an. Schilder gab es nur eines: Vorsicht, es ist nicht sicher näher an den Gletscher heran zu gehen.
Dort einmal zur Pause hingesetzt und dem Wasserrauschen zugehört und die Eiskanten bewundert. Man hätte wirklich direkt an die Grenze Eis-Gestein herangehen können, und ein paar haben die auch gemacht. Dadurch erkannte man noch mal wie hoch das Eis dort noch ist. Beeindruckend!
Gut, aber dann fix wieder auf den Weg zurück machen, mal sehen ob und wo Christian wartet. Der Rückweg ging recht flott, trotz sich bemerkbar machendem Knie. Über WhatsApp haben wir immer wieder kurz unsere Standpunkte ausgetauscht so wussten wir wo wir sind. Eingeholt wurde Christian dann bis zur Bootsanlegestelle nicht mehr, viel hat aber nicht gefehlt. Auf dem Rückweg war die besagte Bank vom Hinweg noch frei, da hat Moni noch mal kurz gesessen und Fotos gemacht. Christian hatte hier die Minuten vorher schon eine längere Pause eingelegt.
Am Bootsanleger angekommen warteten hier schon einige Menschen auf das herannahen Boot für die Rückfahrt- also direkt ohne Verschnaufpause dort ebenfalls angestellt. Und wieder Glück, wir waren die letzten die aufs Boot durften. Nach ein bisschen Diskussion (auf Norwegisch) welche Gruppe getrennt wird oder noch drauf darf legten wir ab. Schon das 3. Mal heute unfassbares Glück! Mal sehen, wann es uns dann anders herum trifft.
10 nach 5 waren wir also wieder zurück am Auto. Nun stand die Fahrt nach Bodø an, unserem heutigen Ziel, da es morgen um 7 auf die Fähre auf die Lofoten gehen sollte. Aber erst mal gab es „Mittagessen“, denn nach dem Frühstück hatten wir noch nichts weiter gegessen.
Die Fahrt war langsam und gegen 8 Uhr erreichten wir unser Ziel. Eingecheckt und zur Abwechslung vom vielen Wasser uns mal eine Cola gegönnt. Das Hotel bietet Lunchpakete an, die wir auch brauchen, da wir weit vor dem Frühstück ab 7 Uhr wieder weg sind.
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