Norwegen Troms Part II - Lyngen Alpen
Das Handy lag so günstig, dass wir den Wecker nicht gehört haben. Kurz vor 9 sind wir wach geworden und etwas hektisch dann aufgestanden. Das war aber unnötig, denn der Plan für den Tag war eh schon hinüber. Wir wollten das Hotel 9:30 Uhr ca. verlassen und es vor 12 Uhr zur nördlichsten Destillerie der Welt schaffen, weil da die Touren beginnen mit abschließendem Probieren.
Nachdem der Zug abgefahren war, konnten wir in Ruhe frühstücken und uns so langsam fertig machen. Das Ziel war das Gleiche, nur eben dann ohne Führung. Wir ab und zum Auto und wollten los, da ist Christian eingefallen - die Kamera ist noch im Hotel. Moni ist dann zurück zum Hotel und Christian hat sie dann vor dem Hotel direkt mit dem Auto abgeholt. Jetzt aber, auf zu den Lyngen Alpen. Erst mit der Fähre rüber und dann die ca. 30 km bis zur Destillerie gefahren. Dort angekommen, standen wenige Autos auf dem Parkplatz und als wir in die Bar / den Laden sind, kam uns gerade die geführte Tour entgegen.
Da wir die einzigen Gäste waren, konnten wir ein wenig mit dem Mann an der Bar quatschen. Christian hat dann auch einen Gin probiert - kaufen kann man hier keinen, das geht in Norwegen nur in speziellen Läden. Es gab einen Special Gin, der 9 Monate in Whiskey Fässern gereift ist. Definitiv nix für Gin Tonic, aber sehr interessant mit Whiskey Geschmack im Abgang. Leider gibt es davon nur knapp 500 Flaschen und nach Aussage des Barmanns wohl auch nur auf eBay noch.
Allerdings hat Christian festgestellt, dass der Gin Bivrost aus dieser Destillerie stammt, den er sich bereits letztes gekauft hatte und sehr gut war. Nun wissen wir wo er her kommt. Ein Probier Gin hat gereicht, sodass Christian bei dem Wetter schon leicht angedüdelt war.
Moni fuhr dann weiter. Wir hielten noch am Supermarkt, denn Essen hatten wir keines mehr und das Frühstück lag auch schon einige Zeit zurück. Weiter ging es Richtung Jærvatnet, den der Reiseführer als sehr empfehlenswert eingestuft hat. Wir wollten aber erst einmal zu einer ca. 4km (One Way) Wanderung zum sogenannten Blauen See, Blåvatnet, machen. Am Parkplatz mit der App befasst mit der man die Parkgebühren zahlen sollte, umgezogen und los. Wanderschuhe waren empfohlen, denn es ging durch Flussbett und Moränenlandschaft knappe 200 Höhenmeter hinauf zu einem See unterhalb eines kleinen Gletschers. Los ging’s, bei 26,5 Grad praller Sonne und ohne Schatten. Sehr schweißtreibend und nicht sonderlich schnell liefen wir also los. Anfangs noch durch kleine, niedrige Birkenhaine entlang eines Flusses, dann wurde es kahler und die Moränenlandschaft begann, immer dem roten Punkt auf einem Stein als Wegmarkierung folgend. Nach 4km erwarteten wir so langsam angekommen zu sein und sahen andere Wanderer auf einer kleinen Anhöhe stehen. Doch leider dort angekommen ging es noch mal weiter, zu einer weiteren Anhöhe. Dann aber waren wir angekommen. So klares, türkis blaues Wasser, so wunderschön!! Von 2,5 Seiten war dieser See umringt von Bergen, auf dem einen sahen wir noch etwas Gletscher, dessen Wasser den See füllte.
Es war auch richtig viel los, einige Badegäste.
Wir haben erst ein paar Fotos gemacht und uns dann einen Platz gesucht, wir wollten ja endlich mal Mittag essen. War ja schließlich schon gegen 4. Das Wasser in den nicht Thermosflasche haben wir zur Kühlung in den See gestellt. Der See ging erst mal sehr flach ein Stück, dann kamen vereinzelt große Steine, die gut als Position für ein Fotomotiv fungierten.
Also Schuhe aus und los. Moni musste zuerst. Schnell waren die Füße knallrot vor Kälte. Der Weg war nicht weit hatte es aber in sich. Die Steine im Wasser waren teils sehr spitz, andere sehr glatt, dass man aufpassen musste wo man hintritt und nicht rein fällt. Ein paar verrückte nebenan sind einfach mal komplett an den tieferen Stellen reingesprungen und kurz geschwommen. An einem der Steine angekommen, Fotos gemacht, dann kam noch Christian und zusammen weiter.
Wieder zurück am Ufer die Füße in der Sonne getrocknet bis Moni dann mal die Fährzeiten für den Heimweg ausfindig machte. Wir sollten los, wir konnten nur noch die Fähre um 19:05 erreichen, auf die nächste kurz vor 8 wollten wir nicht warten. Schließlich ist es bis Tromsø und Hotel noch knapp 1h Fahrt.
Auf dem Rückweg noch mal das gesamte Panorama der Gegend genossen. Weite Ebene mit Flüssen eingerahmt von teils schneebedeckten Bergen. Sehr schön. Ein wenig war es abgekühlt und kurz vor dem Ende des Weges schoben sich ein paar Wolken vor die Sonne. Etwas Erleichterung, die nervigen Fliegen, von denen manche keine echten waren, sondern bissen, blieben weiter unsere Dauerbegleiter.
Am Parkplatz hatte noch ein kleiner Imbiss offen und es gab 2 Cola für uns. Langsam los Richtung Fähre und noch einen Fotostopp am Jævatn vom Reiseführer. Doch nichts gegen den Blåvatnet. Dennoch auch hier das Panorama mit grüner Wiese mit bunten Wiesenblumen und im Hintergrund die Berge - sehr schön.
An der Fähre hatten wir noch Zeit, Christian zum weiter Fotos machen, Moni zum grob packen fürs Hotel. Im Hotel, nach dem duschen heißes Wasser und 2 Löffel an der Rezeption besorgt und dann einmal Travel-Essen auf dem Zimmer verspeist. Um 21 Uhr wollten wir nach dem Tag nicht mehr raus.
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