Norwegen Senja Part I - Sukkertoppen

Wecker auf halb 7. Es gilt die Fähre 8:45 Uhr zu erwischen und weil viel Verkehr ist, wurde uns geraten mindestens eine Stunde früher dort zu sein. Also auf, kurz was frühstücken und dann los. 
Müde waren wir, denn um kurz nach 12 und kurz vor 1 Uhr noch mal aus dem Fenster geschaut, ob eine Verfärbung am Himmel zu sehen ist. Leider war dem nicht so. 
An der Fähre waren wir auch „pünktlich“ da und als Auto Nummer 6 in der Reihe. Nach uns sammelten sich nach und nach Weitere an. Die Zeit bis zur Fähre konnten wir nutzen zum Aufräumen, und umziehen, ein paar Klamotten in der Sonne trocken und Christian werkelte an den Bildern. So ging die Stunde warten doch recht fix rum und da war die Fähre auch schon da. Platz war genug, auch wenn wir später gekommen wären. Aber sicher ist sicher. 

Als wir auf der Fähre waren ist zufällig aufgefallen, dass die Beifahrertür noch offen ist. Als Moni dann wieder hoch kam, hat sie einen Hinweis zu einer gesperrten Straße gesehen. Natürlich genau auf unserer Route. Grundsätzlich kein Problem, aber der Umweg war schon mehr als eine Stunde Fahrt. Da es keine Alternative gibt, sind wir also los. Es zog sich eine ganze Weile über die Insel Senja. Unser erster Anlaufpunkt war das Basecamp für eine Bootstour morgen. Dort angekommen, war keiner da. Ist wohl nur zum Ausrüsten für die Touren. Wir haben eine Mailanfrage gestellt und sind weiter. Kurzer Abstecher zu einem Fotospot, den wir letztes Jahr nur bei schlechtem Wetter erlebt hatten und dann zum Parkplatz vom Sukkertoppen, einem ca. 400m hohen Berg auf einer der Inselzungen. 
Der Parkplatz war zwar nicht wirklich als einer gekennzeichnet, aber wir haben uns dennoch dort hingestellt. Wenn auch erstmal als einziges Auto. Schuhe an, Wasser auffüllen und los.

Der Weg ging über wiesigen Untergrund direkt bergauf. Nach knapp einem Kilometer waren wir am ersten Aussichtspunkt angekommen, hier konnte man ein bisschen auf die von Bergen umringten Seen blicken. Weiter ging’s, nun wurde es langsam steiniger.  Zu den Steinen war auch viel Erde im Spiel und wir mussten schauen, dass wir bei der trockenen Erde nicht abrutschten. Auf halber Höhe wieder eine Verschnaufpause und die ersten Bilder. Hier kamen uns schon ein paar Wanderer entgegen. Der Weg führte nun abwechselnd über große Steinbrocken und staubtrockene Erde. Nach ca. 50 Minuten und 250 Höhenmetern waren wir an einem Vorsprung angekommen. Von hier hatten wir einen genialen Blick auf das teils türkise Wasser in der Bucht unter uns, aber auch in den gegenüberliegenden Fjord hinein und auf die Bergketten die sich hier in alle Richtungen zwischen den Fjorden auftürmen. Fotos / Handy raus und los ging’s mit Bildern, Panoramen und so weiter. 
Weiter oben konnten wir dann erkennen wie andere Wanderer von Sukkertoppen Gipfel kamen. Es wartete ein sehr steiler felsiger Weg auf uns. Mit Blick auf unseren weiteren Plan für den Tag und die Aussicht die wir nun schon genießen konnten, entschieden wir uns nicht bis hoch zu laufen. Noch ein bisschen die Aussicht genießen und dann ging’s los den gleichen Weg zurück. 

Am Auto ankommen parkten nun noch weitere Autos. Um die Ecke sollte ein Café sein, zu dem wir nun wollten: Café und Kakao trinken. Auf dem Weg war wieder eine kurze Baustelle mit Schotterpiste. Auf einmal hören wir beide ein komisches Geräusch. Das Wechseln des Radio Senders tat keine Abhilfe. Es war ein kratziges, laut teils pfeiffendes Geräusch. Warnblinker an und Moni ausgestiegen. Geschaut ob irgendwas am Boden schleift. Dies war nicht der Fall. Gut also weiter zum Café und auf dem Parkplatz noch etwas versucht das Geräusch mehr zu orten. Es war am Reifen der Fahrerseite. Sollte hier ein Stein in die Bremse geraten sein? 
Erst mal Café trinken, doch noch ein kleines Stück Kuchen (Käsekuchen mit Limetten) und einen Kakao für 14€. 
Im Café gefragt wo die nächste Werkstatt sei, leider auch die von uns gefundene im 45km entfernten Ort. Zurück beim Auto haben wir es mit „freibremsen“ versucht, ohne Erfolg. Hilft ja nichts, also los gefahren. Nach ein paar weiteren starken Bremsversuchen und „Formel 1 Einführungsrunden“ - Schlenkern, auf einmal Stille. Der Stein war wohl raus, wir mussten nicht mehr in die Werkstatt! 

Da wir noch keine Rückmeldung bezüglich der Bootstour am Dienstag hatten, dies aber doch entscheidend für den weiteren Plan ist, haben wir angerufen. Leider finden am Dienstag keine Touren statt, heute war es zu spät und bis Mittwoch um 12 Uhr  wollten wir nicht warten. Also leider nichts. 
Darauf hin, die Sonne schien nun und nur ein paar Wolken waren zu sehen, sind wir noch mal zu den zwei Aussichtspunkten gefahren. Bei dem genialen Wetter wollten wir uns und sie noch mal ablichten. Am zweiten Aussichtspunkt, dem Tungeneset, haben wir nach einer Idee eines Vaters mit seiner Tochter noch ein paar neue Bilder geschossen. Nun ging’s Richtung andere Seite der Insel und zum Campingplatz im Ånderalen Nationalpark.

Hier haben wir eingecheckt und das Auto abgestellt. Da heute Nacht Chance auf Regen ist, schlafen wir wieder im Auto und haben es entsprechend umgebaut. Gegen halb 7 starteten wir dann zur zweiten Wanderung des heutigen Tages. Solange das Wetter gut ist, müssen wir es ausnutzen. Senja ist in weiten Teilen eine durch Fjorde zerklüftete Insel mit kargen Bergen. Hier im Ånderalen Nationalpark ist die Insel geprägt von Wäldern, kleinen Seen, Sumpflandschaft. Wir starteten also zu der 6,1 km langen Wanderung zum Åndervatnet See im Nationalpark - One Way. Dort wollten wir dann an einer Hütte zu Abendessen. Also los, getrieben von etwas Hunger starteten wir recht schnell. Der Weg war gut ausgebaut. Doch mit der Zeit mussten wir uns so auf den Weg konzentrieren, ein Baumstamm breite Holzlatten ergaben den Weg über den Sumpf, Steine und Wurzel säumten den Rest des Weges ohne Sumpf, sodass wir etwas verpasst haben die Natur und Umgebung zu genießen.
Nach einer Stunde 40 waren wir dann angelangt. Und wurde schon unterwegs von einer entgegen kommenden Wanderung gesagt, dass die Hütten am See, in denen jeder eine Nacht umsonst schlafen darf, voll sind. Ok, wir wollten ja nur essen. Doch es war eine große Gruppe am Lagerfeuer gesessen und hat damit die Sitzgelegenheiten blockiert. Also entschieden wir uns direkt wieder umzukehren und am Anfang des Weges auf den vorhin leeren Bänken zu essen. Also wieder den gleichen Weg zurück. Doch dieses Mal ging es nicht mehr so schnell, die Muskeln und Beine waren doch müder (zum Glück sind wir den Sukkertoppen nicht komplett hoch!) und auch der Hunger machte sich breit. 
Gegen 10 Uhr waren wir dann zurück am Campingplatz, wir haben doch nicht im Park gegessen, zu viele Bremsen.

Also am Campingplatz gekocht, gegessen, abgewaschen und ab zum duschen. Mit 10 Kronen konnten wir 4 Minuten duschen. Um das besser zu nutzen, haben wir uns entschieden, zusammen eine Kabine / Zeituhr zu nehmen. Hat gut geklappt, auch kamen erst eine weitere Frau in die Frauendusche als wir fertig waren und es gab keine Szene. 
Dann ging’s auch schon „ins Bett“, war dann auch schon wieder kurz vor 12, Regen wider Erwarten noch nicht in Sicht - gut für die Wanderstiefel, denn die übernachten heute draussen!






















Kommentare

  1. schöne Fotos wieder und sehr interessant zu lesen gut hat sich das mit dem Reifen vom Auto erledigt passt auf euch auf viele schöne Tage noch glg deine Mama und Jaspi

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