Norwegen Finnmark Part I - Nordkapp
Kurz nach Mitternacht ging es nach einem prüfenden Blick aus dem Fenster ins Bett. Wir sind jetzt im Bereich der Mitternachtssonne, sprich die Sonne geht nicht unter und es ist den ganzen Tag hell.
Was für eine Nacht! Heiß und voller Mücken, so haben wir nicht gut geschlafen. Um 8 Uhr klingelte der Wecker, hier hatte Christian bereits seine zweite Nachtruhe hinter sich. Es waren schon wieder 25 Grad. Wieder fertig gemacht, gefrühstückt und Abfahrt. Der Weg zog sich sehr hin, denn durch Baustellen mussten wir oft warten bis es weiter ging.
Da es nun mittlerweile 29 Grad auf dem Thermometer anzeigte, entschieden wir uns die für heute geplante Wanderung zum Sautso Canyon (14km hin und zurück) auf das Boot zu verlegen. Den Tipp hatten wir aus unserem Reiseführer und haben auch spontan noch einen Platz im Boot für die 12 Uhr Tour bekommen.
Die knappe Stunde, die wir noch warten mussten, haben wir uns mit jeweils einem Stück Kuchen und einem Kaffee auf die Terrasse mit Blick auf den Fluss und die Berge im Hintergrund.
Uns wurde auch erzählt, dass wir doch eigentlich großes Wetterglück haben. Vor einer Woche hatte es noch 7 Grad und seit 1979 hatte es das letzte mal diese hohen Temperaturen. Auch ideales Wetter für eine Bootsfahrt.
4 Passagiere fasste das Boot und wurde von einem lokalen Bootsfahrer gelenkt. Zirka eine Stunde ging es 22km flussaufwärts den Alta River Richtung Canyon, an manchen Stellen haben wir kurz gehalten und der Fahrer hat uns ein paar Informationen gegeben. So dürfen in diesem Gebiet z.B. keine neuen Häuser gebaut werden, bestehende dürfen erweitert oder vergrößert werden. Als Nächstes kam der beste Platz zum Fischen. Hier ist der Fluss teilweise 25 tief und ein paar Meter weiter 46 m tief. Wenn die Fische zu springen anfangen, sind die wohl gut zu fangen.
Gekonnt navigierte er uns teilweise im Zick Zack über den Fluss. An einer Stelle zeigte er uns die Wasserstandsanzeige, an der sich die lokalen Fischer und Bootsführer orientieren. Sie wurde im Jahr 1852 von englischen Fischer angezeichnet. Entsprechend ist die Skala in „Feet“. Für die Navigation ist diese Anzeige wichtig. Je nach Wasserstand müssen die Stromschnellen umfahren werden, beziehungsweise um Steine herum navigiert werden. Ebenfalls ist die Information für den Fischfang wichtig. Je niedriger desto besser.
Bis ins Heute kommen auch weiter englische Adelige teilweise in 9. Generation hier hin zum Fischen. So auch der norwegische König.
Am Ziel angekommen, konnten wir den Fluss nicht weiterfahren. Über diese Stromschnellen kommen wir nicht. Aber wir sind dennoch an Land angelegt und ausgestiegen. Hier kam ein großer Wasserfall runter und man konnte noch etwas in diese Richtung spazieren. Moni hat dies gemacht und wurde sehnlichst von den dort ansässigen Mücken erwartet. Mit den Mitreisenden haben wir uns auch noch unterhalten. Dann ging es zurück. Dieses Mal ohne geplanten Stopp. Doch dann sehen wir über dem Wasser einen Adler, verfolgt / verjagt von Möven. Dafür hat dann eine Möve neben unserem Boot einen Fisch aus dem Wasser gezogen.
Dem Adler sind wir aber dennoch mit unseren Blicken gefolgt, und konnten einen weiteren in einem Baum sehen. Kurze Zeit später haben wir noch den Horst mit einem anderen Adler gefunden. Wildlife pur. Zurück angekommen, haben wir es uns wieder auf der Terrasse gemütlich gemacht und die Waffel erwartet. Diese war im Preis der Tour inbegriffen, inklusive Kaffee für Christian (und Wasser für Moni).
Danach haben wir uns wieder ins Auto gesetzt. Über 200km standen noch auf der Uhr bis zu unserem gebuchten Hotel in der Nähe des Nordkapps. Es zog sich und auch ein paar Baustellen waren echt nicht hilfreich. Gegen 19 Uhr dann endlich am Hotel und gleich im Restaurant einen Tisch reserviert.
Als wir uns fertig gemacht haben, kam der nächste Touribus mit Deutschen - nicht zu verfehlen oder zu überhören. Auch Türschilder lesen um ihre Zimmer zu finden, zählte nicht zu ihren Stärken. Egal. Wir dann rüber zum Restaurant und nach ein paar Minuten warten haben wir unseren Tisch bekommen das 3 Gänge Menü mit Blumenkohlsuppe, Seelachsfilet und eine Art Schokopanacotta. Ziemlich Basic, aber lecker.
Dann war als Abschluss heute Nordkap und Mitternachtssonne geplant. Also auf ins Auto und los. Kurz vor Abfahrt merken wir schon wie der Wind auffrischte. Laut Wetterbericht zogen nun Wolken auf. Dies konnten wir bestätigen. Durch die karge Landschaft schlängelte sich die Straße noch 20km. Es wurde immer diesiger je näher wir kamen. Bis es dann ganz zugezogen war. Am Nordkapp angekommen, erwartet uns mega starker Wind und nur noch wenig Leute draußen. Für ein Bild im Sturm hat es getaugt. Der Plan für morgen wurde auch etwa angepasst und wir sind nochmal hier.
Dann retour zum Hotel und Augen zu. Ein paar Stunden mehr Schlaf schaden nicht nach letzter Nacht.
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