Nordisland #3 - Goðafoss

Später am Abend kam doch noch jemand zum kassieren für den Zeltplatz, der privat geführt wird. Er hat uns auch eine kurze Wettervorhersage gegeben und es sollte nicht regnen diese Nacht. Kaum war er 10 Meter weiter, kamen die ersten Tropfen. Aber alles überschaubar und nur ein leichter Regen. 

Am morgen dann wieder das bekannte Prozedere und erneut das noch feuchte / nasse Zelt ins Auto und los. Wir sind den Fjord Richtung Norden erstmal abgefahren Richtung Dalvik und später Akureyri. Die Sicht könnte hervorragend sein, aber leider war es bewölkt und sehr neblig. An manchen Stellen hatten wir so starken Nebel, dass wir sehr langsam fahren mussten. In Akureyri kam dann aber doch so leicht die Sonne heraus so dass wir das Tal hinunter mit den Bergen und dem Schnee darauf sehen konnten. Im Zentrum haben wir uns einen Parkplatz gesucht, kurz einen Cappuccino getrunken und dann sind wir auf kleine Shoppingtour aufgebrochen.
Nun sollte es weiter Richtung Gudafoss Campingplatz gehen. Auf dem Weg kochte Moni wieder Mittagessen, sprich belegte Brote, und hat dabei nicht navigiert,  sodass wir uns ein kleines bisschen Verfahren haben. Nur dadurch konnte Cristian aber noch einen weiteren Foto Stopp einlegen, bei dem er ein schönes Panorama mit töltenden Pferden fotografieren konnte. Aber dann ging’s direkt weiter zum Campingplatz. Dieser sollte direkt neben dem Godafoss (einem Wasserfall liegen), damit Christian es für Sonnenaufgang- und Untergang nicht weit hat. Nach kurzer Suche haben wir den Platz auch gefunden und konnten das Zelt aufstellen. Noch schnell bezahlt und erfahren, dass gerade Arbeiten stattfinden, so dass kein Strom und warmes Wasser vorhanden ist. Dafür kostet es nur 1000 ISK pro Person. 









Zusammen mit einigen Passagieren der Disney Cruise, die in Akureyri ankert, ging es zum Wasserfall für die erste Einsichtnahme der Spots. Danach ab nach Húsavík, die nächste größere Stadt in der wir Essen gehen wollen und ab 20 Uhr die Whale Watching Tour gebucht haben. Mit Glück erleben wir den Sonnenuntergang dann noch an Board... zumindest klart es zu teilen wieder auf. 
In der Stadt angekommen, haben wir als erstes einen Tisch im Restaurant Naustið reserviert, einem Fisch Restaurant. Anschließend noch dem Tipp vom Campingplatz gefolgt und die Öffnungszeiten vom Hot Pool geprüft. Wenn wir bis 23:30 Uhr dort sind, können wir noch rein. Nach noch ein paar kleinen Stopps in der Stadt und dem Auto voll tanken, sind wir zum Restaurant gefahren. Dort waren wir froh, dass wir reserviert hatten, denn es ist die Hölle los. Und es lässt auch solange wir da sind nicht nach.

Wir gönnen uns heute mal richtig was. Jeder bekommt eine Vorspeise, Hauptgericht und eine Nachspeise! Es gibt Fischsuppe, Surf und Turf aus Languste und Lamm. Danach geht es mit Mashed Fish mit Kartoffeln und Archtic Charr weiter. Den Abschluss bilden ein Stück Beeren- und Schokoladenkuchen, beide warm und mit Schlagsahne.  Also ein kulinarisch gelungener Abend. Hoffen wir, dass die See nicht zu rau ist...

Leider hat es in der Zwischenzeit angefangen zu regnen, das gefällt uns mal gar nicht. Wir haben uns auch die Eintrittspreise für den Hot Pool angesehen und werden wohl doch nicht hingehen. Umgerechnet 63€ für uns zwei ist dann für maximal eine halbe Stunde doch ein bisschen zu teuer. Infinity Pool und Aussicht hin oder her!
Also ab zum Parkplatz und auf das Boot. Es war ein halbwegs großes Schiff mit einer Besatzung von 2 Leuten - Kapitän und Guide. Der Kapitän war ein Isländer und unser Guide eine Biologin aus Spanien. Nach einer knappen Stunde Fahrt gab es die Info, dass einen Kilometer vor uns ein Wal gesichtet wurde. Also auf und dahin. Schon als wir näher gekommen sind, haben wir die ersten „Atemzüge“ gesehen. Es waren mehrere Buckelwale unterwegs in der Region. Wir haben auf allen Seiten des Schiffes immer wieder welche gesehen. Manchmal auch ganz nah so ca. 15 m vom Schiff entfernt. Hier könnte man sogar ein bisschen was von Wal unter Wasser sehen/erahnen, wie die weißen Teile seines „Unterkiefers“. Das ging so eine gute Stunde hin und her bis wir am Ende nach Info vom Guide 7-8 unterschiedliche Buckelwale gesehen haben. Zuletzt sogar 2 die synchron geschwommen sind, obwohl diese Tiere eher alleine leben. Also wohl was besonderes. Die beiden haben wir ein paar Minuten begleitet, bis die Zeit leider schon rum war und wir wieder Richtung Hafen steuerten. 
Außerdem lernten wir, warum dieser Fjord bei Húsavík so beliebt bei den Walen ist: über die Gletscherflüsse, die hier in den Fjord münden kommen viele Nährstoffe ins Wasser, was zu vielem Grill und Plankton führt. Zusätzlich verläuft die Spalte zwischen eurasischer und amerikanischer Platte hier durch. Durch die Erdbeben kommt es eben auch dazu dass die Nährstoffe und Mineralien aufgewirbelt werden und das Futter der Wale viel Futter hat. Erst vor 2 Tagen gab es in Húsavík ein kleines Erdbeben der Stärke 4,9 und seit dem sind noch mehr Wale vor Ort - also super Timing von uns.

Auf dem Weg dahin gab es heisse Schoki und Zimt Schnecken, allerdings auch noch Infos und Erzählungen vom Guide. Am interessantesten war die Antwort auf die Frage, ob auf Island noch Wale gejagt werden. Die Antwort war überraschend, aber richtig. Es gab ein großes „Danke“ an uns, dass wir diese Tour gemacht haben, denn das Geschäft Wale zu sehen ist nachhaltiger als Wale zu töten. Wir sollen noch viele dieser Touren machen und damit die Tiere schützen.   Guter Ansatz! Aber bitte nicht in kleinen Speedbooten, die machen zu viel Lärm im Wasser. 
Zurück im Hafen lief weiterhin noch das jährliche Candy Festival in Húsavík inklusive Rummel und Live Musik. In Anbetracht der Uhrzeit und der Planung für den nächsten Tag sind wir dann aber doch eher direkt Richtung Zelt durch den Regen gefahren. 45 km später und kaum noch Regen waren wir gegen 0:30 Uhr im Zelt. 




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