Westfjords #2 - Heydalur

Kurz vor 8 Uhr klingelte der Wecker im Nachbarzelt, der Moni weckte. Halb 9 Uhr saßen wir dann im Auto Richtung dem „Rotsandstrand“ Raudasandur ohne Frühstück, da wir nach dem späten Abendbrot am Vortag noch keinen Hunger hatten. Den Weg erneut zum Puffinfelsen haben wir nicht noch einmal angetreten, da es sehr bewölkt war und es damit fototechnisch unspannend geworden wäre. Es waren ja hoffentlich nicht die letzen Papageientaucher (nun mal das deutsche Wort), die wir auf dieser Reise gesehen haben.

Das Navi hatte für die 15km bis zum Strand ganze 50 Minuten aufgerufen. Dies bewahrheitete sich zum Glück nicht. 
Man muss sich das so vorstellen, hier ist nichts außer karge Natur, Felsen, Steine, Brocken und ein bisschen grün. Dazwischen dann eine unbefestigte Straße, die den Weg zum Ziel ebnet. Dann kommt man den Berg hinunter und sieht einen schönen gelben Sandstrand, ein bisschen durchflossen von kleinen Bächchen. Schön, aber leider nur eine Farbe (normaler gelber Sand), nicht wie in den Beschreibungen mit verschiedenen rot-orange Schattierungen.
Wir sind kurz über und am Strand spazieren gegangen, aber da es nicht so spannend war und ziemlich windete, sind wir ins Auto und weitergezogen.  Das zählen wir dennoch als Monis obligatorischen Strandtag. Also Halen dran.

Es lag noch viel Strecke vor uns. Der Weg führte nun wieder zurück und die gleiche Strecke entlang bis zur Fähre. Dort sind wir heute aber weiter gefahren Richtung Dynjandi, einem der schönsten Wasserfälle auf Island. 
Hier ging es auch wieder in die bergige Landschaft hoch, in der es nichts außer Natur gab. Hier und dort sah man in der Ferne noch kleine Schneehaufen in den Bergen. Und dann war er da, der Wasserfall. Riesig und über mehrere kleine Stufen fiel er in den Abgrund. Man konnte ziemlich nah an ihn heran, der Weg herauf und die Stufen waren gut prepariert. Aus der Nähe war es schön zum Bilder machen. Der Himmel war wolkenverhangen aber es regnete zum Glück nicht. 

Weiter ging es nun in den Norden entlang der Küste des Fjordlandes. Immer wieder kamen nun Tropfen vom Himmel und die Wolken hingen tief. In der nächsten Ortschaft hatten wir eine Tankstelle gepinnt, da wollten wir sicherheitshalber noch einmal volltanken - wer weiß wann die Nächste kommt. Hier haben wir ein Café gesehen und spontan einen Stopp für eine heisse Schoki und einen Cappuccino eingelegt. Da alles voll war, setzten wir uns zu einem Paar an den Tisch. Wir kamen direkt ins Gespräch, er war aus Kanada, sie aus England und sie waren in einer kleinen Reisegruppe mit dem Boot unterwegs und waren ein bisschen neidisch auf Christians Bild von gestern am Kirkjefell.

Für uns ging es dann weiter Richtung Norden, zu unserem geplanten Übernachtungsziel: Bolungarvík.
Dort angekommen hatte sich das Wetter nicht gebessert und wir sind die ersten Meter Richtung Bilafjall Berg gefahren, von wo man eine herrliche Aussicht auf die Fjorde haben soll. Doch wir sind bald umgedreht, bei dem Wetter macht das keinen Sinn. Wir haben auch beschlossen bei der Wettervorhersage doch nicht in Bolungarvík zu bleiben, sondern schon ein bisschen Strecke von den morgigen 500 km zu nehmen. Wir hatten weiter südlich einen weiteren Campingplatz empfohlen bekommen, bei dem es auch heiße Quellen, sprich Hot Pools gab. Knapp 2 Stunden später waren wir dort angekommen, haben im Trockenen das Zelt aufgebaut und sind in die Hot Pools gehüpft. 

Danach konnten wir sogar unsere Dreckwäsche zum Waschen abgeben und bekommen sie morgen getrocknet zurück, für wahrscheinlich ca. 1000 ISK. Für das Camping haben wir pro Person auch nicht viel mehr bezahlt. Also alles in allem sehr gut. Nach dem Tütenabendessen sind wir dann noch ins Restaurant hoch - Hauptsächlich zum Laden der Fotoakkus und des Rechners - auf dem die Bilder gespeichert werden sollen. Dabei haben wir uns ein Glas Rotwein gegönnt. Ebenfalls 1000 ISK für 187,5ml. Kling nach Einheitspreisen. 
Tütendicht ab ins Zelt, wird wohl eine frische Nacht...




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