Nordisland #4 - Bis Saxa
Wecker klingelt 3 Uhr. Fit wie ein Turnschuh aus dem Zelt geschält und ab zum Wasserfall. Da wir gestern zu Sonnenuntergang auf dem Schiff waren, geht die Sonne vor dem Wasserfall auf. Soweit so gut, allerdings hätte ich auch einfach den Wecker eine Stunde später stellen können, denn es dauerte, bis die Sonne über den kleinen Hügel geklettert ist, um endlich Licht auf den Godafoss zu werfen. Blöd nur, dass da Wolken auf sie gewartet haben und alles eher graue Farbtöne wurden. Schade eigentlich...
Kurz vor 8 Uhr dann noch schön Moni wieder geweckt und sich so langsam fertig gemacht. Zusammen sind wir dann noch mal zum Wasserfall um noch ein paar Bilder zu machen. In Massen von anderen Kreuzfahrt-Touristen. Beim Wegfahren haben wir 13 Busse gezählt...
Diese haben uns leider bei unseren nächsten Stopps verfolgt. Als erstes ging es Richtung Lake Myvatn. An seinem Süd-westlichen Ende gab es eine kleine Kraterlandschaft, genannt Skútustadagígar. Hier haben wir uns für den „Bird Trail“ entschieden, der einmal in ca. 3km um einen kleinen Teil des Sees ging. Landschaftlich sehr schön nur leider voller kleiner Fliegen die permanent und direkt vor dem Gesicht rumgeflogen sind. Also sind wir das sehr schnell fertig gelaufen und zu den Kratern zurück. Hier sind wir neben den Touri Massen durch, aber man hat leider die schöne Postkarten Aussicht nicht so gehabt. Dafür hätte man eine Drohne / mehr Höhe gebraucht. Die Krater gehören zu den „Pseudo-Kratern“, da sie nicht bei einer Eruption entstanden sind. Diese Krater entstehen, wenn Lava über Wasser oder Seen fliegt und das Wasser einschließt. Dann fängt das Wasser an zu kochen und es kommt zu Explosionen. Nach ein paar Solcher bricht die Lavadecke wieder auf und diese Krater entstehen.
Der nächste Stopp war im Dimmuborgir Nature Reserve. Hier sind einige Lava-Gesteins Formationen durch die man wandern kann. Wir haben eine kleine Runde zu einer sogenannten Kirche gedreht, das Loch im Stein bewundert und wieder zurück. Auf den Hauptwegen haben die alten Kreuzfahrer alles verstopft. Zum Glück sind die nicht auch auf die Schotterwege, weg von den Betonierten gegangen.
Nach dieser Wanderung hatten wir keine Lust mehr den Krater nebenan Hverfjall zu besteigen. Anhand der Bilder im Internet, die wir uns schnell angesehen haben, hätte maximal die Aussicht über die Region überzeugt. Also weiter Richtung Hverir „Boiling Mud“. Ja, hier hat grau-blauer Matsch geblubbert - und gestunken... Es war ein kleines Feld mit einigen Löchern aus denen der heisse Dampf aufstieg und teilweise auch der Matsch darin blubberte. Einmal das Feld abgelaufen und die verschiedenen Farben bestaunt und dann hätte es uns im Gestank auch gereicht.
Ein paar Kilometer weiter mussten wir uns entscheiden, ob wir den Dettifoss von der West- oder Ostseite anfahren wollten. Zwischen den beiden Viewpunkten waren schließlich 60 Auto-Kilometer. Nach erneuter Internetrecherche haben wir uns für die Westseite entschieden, vor allem nachdem uns ein Infoschild gezeigt hat, dass die Ostseite hauptsächlich Gravel Road ist. Da haben wir so ein leichtes Trauma...
Der Weg zum Wasserfall war gut ausgebaut (dennoch anscheinend kein Kreuzfahrt-Anlaufpunkt :) ) und dann sah man diesen riesen und enormen Wasserfall. Also sauber war das Wasser auf keinen Fall, aber durch die Massen, die in die Tiefe stürtzen war er beeindruckend. Ein bisschen schwindelig wurde einem schon dabei. Es gab 3 Viewpoints: unten, Mitte, oben. Alles abgelaufen, wobei oben dann ein bisschen Nass war durch die Gischt, die vom starken Winde verweht wurde - es gab mehrere „Wet Zones“.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz sind wir noch zum Selfoss abgebogen, der als kleinerer Wasserfall direkt vor dem Dettifoss ist. Eigentlich wollten wir das Tal noch weiter Richtung Norden fahren, um dort im Jökulsárgljúfur Nationalpark ein paar weitere Spaziergänge zu tun. Wir wollten zum Raudholar, einem Krater aus richtig rotem Gestein/Sand. Doch das Knie meinte, es schafft keine 5km (hin und zurück) mehr. Also sind wir direkt zum geplanten Ziel des heutigen Tages aufgebrochen. Das über 2,5 h Fahrzeit entfernte Stödvarfjördur. Hier ist der Meeresgeysir Saxa in der Nähe.
Nach kurzer Zeit haben wir Christians ersehntes Kaffee noch entdeckt und einen kleinen Abstecher gemacht. Dort hat er Kaffee und wir beide jeweils ein Stück warmen Erdbeer-Rhabarberkuchen bekommen. Lecker! Gestärkt und Christian wieder wach ging es auf die Fahrt. Nun hatten wir auch schnell die Unterkunft, gebucht. Hier war wieder beeindruckend wie sich grüne Graslandschaften und einfach karger Boden und Gestein abwechselten. Bald haben wir in nördlicher Ferne schon wieder schneebedeckte Berge gesehen. Die Fahrt zog sich länger als angenommen und es hat am Ende auch angefangen zu regnen. Kurz vor unserem Ziel hat es aufgehört zu regnen, aber das spielt heute für uns keine Rolle mehr, da wir ein Dach überm Kopf haben.
Dann die ersehnte Dusche, Mal wieder die Bilder sichern, Akkus laden, Abendessen und ins Bett.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen