Mt. Cook - Part II & Happy New Year
Unser Plan um 24 Uhr mit dem kleinen Sekt anzustoßen ging voll auf. NOT.
Wir wurden zwar Punkt Mitternacht wach, da die anderen Camper den Countdown gezählt haben und dann einer mit dem Dudelsack Lieder gespielt hat, konnten uns aber dennoch nicht zu irgendwas motivieren.
Morgens klingelte dann der Wecker und das neue Jahr war da. Dann eben so in 2018 gestartet - Happy New Year!!!
Der erste Blick aus dem Zelt hat mir schon verraten, dass unsere Tour stattfinden wird. Es war zwar noch ordentlich bewölkt Richtung Mt. Cook, aber es gab blaue Flecken am Himmel und es regnete nicht. Dennoch habe ich um 8 Uhr versucht die Agentur anzurufen, um das bestätigt zu bekommen, allerdings ist der Empfang am Campingplatz so gut, dass es nicht geklappt hat.
Kurz noch die Brötchen fürs Frühstück fertig gemacht und dann auf gut Glück und mit guten Wetteraussichten Richtung Flughafen los.
Dort angekommen wurde die Vermutung nicht nur bestätigt, sondern uns auch mitgeteilt, dass wir oben blauen Himmel haben werden, da unser Ziel auf dem Tasman Gletscher auf über 2000m lag. Bevor es dann los ging bekamen wir noch etwas Ausrüstung wie warme Socken und Boots, einen Harnisch zum einhaken im Seil und wer brauchte noch Handschuhe. Eine kurze Sicherheitsunterweisung für den Flug und die Strecke auf dem Gletscher durfte natürlich nicht fehlen. Dann ging es in den Flieger - schon Mal zum gewöhnen für den Tandemfallschirmsprung in 3 Tagen.
Der Flug dauerte nicht sehr lange. Ca. 20 Minuten später und etwas durchgeschüttelt vom Wind in der kleinen Maschine sind wir auf dem Gletscher gelandet.
Uns erwartete eine bombastische Aussicht so weit oben in alle Richtungen. Gestern haben wir alle 3 Gletscher nur von unten und mit Geröll verschüttet gesehen und heute erstrahlte alles in weiß und blau, was nicht Felsen war.
Unser Guide Kirsten hat uns dann noch Klettereisen gegeben, da es gestern so stark geregnet hatte und die Oberfläche sehr weich war und uns dann im Anschluss alle an einem Seil eingehakt, damit wir uns im Fall der Fälle gegenseitig halten konnten, falls Jemand einbrechen sollte.
Ausgerüstet und eingeklinkt sind wir in einer Reihe zuerst etwas den Gletscher abwärts gelaufen zu einem Feld mit viele Rissen und Spalten. Hier wölbt sich der Gletscher was zu den Rissen an der Oberfläche führt. Unter uns waren noch ca. 300-400m Eis. Im Anschluss sind wir in einem großen Bogen dann bergauf zu einem Eisfall gestapft.
Wir sind relativ gemütlich und Stück für Stück unserem Guide hinterher. In der Sonne wurde es immer wärmer und durch die Höhe und das Versinken im Schnee war es auch etwas anstrengend. Am Fuß des Eisfalls legten wir die erste Pause ein, in der etwas Kleidung abgelegt wurde.
Dann sind wir immer ein wenig höher geklettert.
Am zweiten Stopp konnten wir uns vom Seil lösen und durften durch eine kleine enge Höhle klettern. Direkt daneben gab es noch „Eis-Fenster“ in den wir ein paar schöne Bilder machen konnten. Es sind schon beeindruckende Bilder von Eis, was die Natur da so geformt hat.
Dann sind wir wieder ein Stück weiter rauf. Dieses Mal etwas steiler und ein längeres Stück. Dafür standen wir dann vor riesigen Eisblöcken, teilweise mit Rissen, aus denen richtig tiefes Blau heraus schimmerte. Zwischendrin hörte man immer wieder ein lautes Krachen - da schauten die Blicke ringsherum,um zu sehen wo um uns denn die Lawine abgegangen ist.
Später durften wir noch einmal in eine Eishöhle hinein, diese war die größte von allen.
So langsam haben wir uns wieder bergab bewegt, da wir zum Flugzeuglandeplatz zurück mussten. Wie sich über Funk herausstellte hatte unser Pilot Verspätung und wir konnten noch etwas die Aussicht genießen.
Zum Abschluss kam dann noch die Gletscher-Rutsche. Hierfür haben wir die Steigeisen abgeschnallt uns auf den Hintern gesetzt und sind ein gutes Stück bergab gerutscht! Der Po war nass, aber der Spaß groß!
Als dann der Flieger kam, hatte er direkt neue Passagiere im Gepäck für unseren Guide. Sie blieb oben, also war ein Platz neben dem Piloten frei geworden. Da niemand wollte, hat Moni ihn dankend genommen. Direkt am Cockpit sitzen und beim Strecken auch nach vorne raussehen können, das ist doch was! Im Vergleich zum Hinflug war der Rückflug sehr smooth und bot noch mal einen herrlichen Ausblick auf das Tasman Gletscher Tal, Lake Pukaki und Mt. Cook. Dann war es leider auch schon vorbei, der Ausflug hat sich aber richtig gelohnt und wir hatten so ein Wetterglück!! Die ersten Wolken schoben sich nämlich wieder vor die Berge.
Mittlerweile war es schon halb 2, also durch die Verspätung des Piloten haben wir gut überzogen (die Tour sollte nur 3h gehen) und so sind wir direkt Richtung Mittagessen in den Ort gefahren. Leider hatte das eine Restaurant nur noch 10 Minuten auf, aber in einem Café gab es auch noch einen Burger zur Stärkung.
Danach gab es eine kleine Siesta im Auto, bis es dort zu heiss wurde und wir sind Richtung Kea Point, dem Aussichtspunkt für den Mueller Gletscher und Lake gelaufen. Er war mit 1-2h Return Time angegeben, dauerte aber lange nicht so lange! Die Aussicht auf die umliegenden Berge war wieder sehr schön - auch wenn Mt. Cook weiterhin von einer Wolke verdeckt wurde - die Sicht auf den Gletscher, naja: grau.
Danach sollte es noch Eis und einen Latte geben, um halb 6 haben die Cafés aber zu, bis auf eines. Dort gab es alles, ein paar Postkarten wurden fertig geschrieben und dann ging es Richtung Campingplatz zum Duschen, Sonnenbrand verarzten und Abendessen.
Da es mich recht früh war, wurde das Notebook noch ein wenig geladen für Bilder sortiere und bearbeiten und die grobe Planung für den nächsten Tag gemacht.
Zum Abschluss hat sich der Mt. Cook nochmal von seiner besten Seite gezeigt und ein wenig die Farbe vom Sonnenuntergang genossen.
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