Besseggen Hike

Endlich um 6 Uhr konnte Christian Moni wecken. Da er schon eine Weile wach war, sehnte er diesen Moment herbei. Also aufgestanden, fertig gemacht, Zelt abgebaut und ein bisschen was gegessen. Dann ging es gegen 7 zum Parkplatz, von wo das Shuttle zum Boot gehen sollte. 
Parkplatz und Shuttle waren da, aber vor der Einfahrt zum Parkplatz stand ein Schild, dass dieser heute geschlossen ist. Komplette Verwirrung. Vor, zurück gefahren und da aber einige andere Wanderer am Parkplatz waren und auch zahlten entschieden wir nach ein paar Minuten am Gesperrt-Schild vorbei zu fahren und zu parken. Nochmal kurz die Rucksäcke fertig gemacht, da kam auch ein neues Shuttle. Pünktlich 7:24, das Boot sollte 7:45 ablegen. Doch - Shuttle voll (es gibt nur 7 Plätze). Also noch mal warten, Moni wurde sehr nervös, und konnte gar nicht daran denken noch ihre Banane zu essen, nachdem zum Frühstück vorher noch kein Hunger da war. 

Aber alles gut, 7:35 kam das Shuttle wieder, diese Mal passten wir rein. Direkt zum Boot gebracht, den QR-Code des am Vortag gekauften Tickets gezeigt und ab an Board. Hier gab es mal MNS-Masken und so konnten wir die alten mal wieder tauschen. Obwohl am Vortag bereits alle Tickets Ausverkauf waren, konnten noch manche Tickets direkt am Steg kaufen. Fast pünktlich legten wir ab Richtung Memurubu.  Dort angekommen gab es dann Monis Banane und wir folgten dem Tross Richtung Beschilderung des Hikes. An Board haben wir noch das Höhenprofil gesehen und abgespeichert. Zuerst ging es auf den ersten 2 km wieder 400 Höhenmeter nach oben. Hier hatte man eine wunderschöne Aussicht auf den Türkisenen See über den wir gefahren waren, ebenso auf die umliegenden Berge und ein paar Gletscherzungen. Da nun auch die Sonne schien, war der Aufstieg entsprechend schweißtreibend und wir haben uns gefragt warum wir wieder so viel anhaben.

Nach dem ersten Anstieg waren wir außerhalb der Vegetation und es ging in einem leichten auf und ab über Geröll weiter. Nun erstreckte sich auf der anderen Seite die Weite des Landes mit seiner kargen Landschaft. Nach ca. 4 km haben wir dann unsere Brotzeit gemacht und dabei den Blick auf den See schweifen lassen. Mittlerweile sind mehr Wolken aufgezogen und haben sich vor die Sonne geschoben. 
Nun ging es wieder bergab in Richtung eines zweiten, aber nicht so spektakulär schönen, Sees. An dessen Wasserkante angekommen begann nun der nächste Aufstieg von 300-400 Höhenmetern. Dieses Mal den Kamm des nächsten Berges hoch. Das bedeutete viel mit allen Vieren unterwegs sein und kleiner Klettereinlagen einlegen. Diesen steilen Teil hinter uns ging es über Geröll weiter stetig bergab, bis wir insgesamt knapp 1096 Höhenmeter geschafft hatten. Von hier aus konnte man sehen, dass nur ein paar Kilometer entfernt die Regenwolken hingen und es regnete. Noch war es bei uns trocken. 

Nun begann der 5 km lange Abstieg. Dieser war ebenfalls sehr kräftezehrend und alles andere als angenehm für die Knie. Moni hat dann nach einer Pause mal ihre Stöcke ausprobiert, so wirklich ideal war der Weg dafür zwar nicht, aber sie haben ein bisschen geholfen. Dann kamen noch mal ein paar Kletterpartien, ein bisschen kompliziert mit Stöcken. Hin und wieder kam nun ein Tropfen runter, waren das die angekündigten 0,2mm? 
Je näher wir Gjendesheim, dem Ziel, kamen desto mehr hatte es allerdings dann doch angefangen zu regnen. Der Rucksack bekam sein Regencape, für die Regenjacke war es aber noch nicht genug. Dann haben wir noch ein Rentier grasen sehen und kamen langsam wieder in die Vegetation zurück. Der Abstieg zog sich hin, wir konnten immer von oben das Ziel sehen und haben gefühlt nicht viel an Höhe verloren. 

Endlich am Ziel angekommen, haben wir überlegt ob wir noch einen Kaffee trinken oder erst mit dem Shuttle zurück zum Parkplatz fahren sollten, um zu unserer Unterkunft zu fahren. Gerade als wir ins Kaffee gehen wollten, kam das Shuttle und wir nahmen es direkt - was wir haben, haben wir.
Kurz vor dem Parkplatz fing dann so richtig kräftig an zu regnen, da haben wir richtig Glück gehabt. Wir haben auch nur ein bisschen über dem veranschlagten 6 Stunden für die 15 Kilometer gebraucht. Die Tour wird mit 6-8 Stunden angegeben.

Am Auto angekommen, gab es dann noch die Pizzareste von gestern und los ging’s Richtung Unterkunft und Kaffee, zurück die Scenic Route 51. In einem Kaffee gab es dann einen Cappuccino mit Apfelkuchen sowie eine heisse Schoki mit Erdbeerkuchen.
Unsere neuen Kleidungsstücke haben sich auch schon gut gemacht: Christians neue Regenjacke war federleicht und hat kaum Platz im Rucksack gefressen, das neue T-Shirt hat den Schweiß gut aufgenommen und absorbiert. Monis neue Jacke hat ihr Wärme gegeben und bei Pausen vor Wind und Kälte geschützt. Und ebenfalls durch ihre Leichtigkeit und das Packmass überzeugt. 

Dies war unsere erste Wanderung im Jotunheimen Nationalpark, dem „Home of Giants“. Die weiteren Tage machen wir vom Wetter abhängig, mal sehen wo es am wenigsten regnet, in diese Richtung geht es dann weiter. Für heute sind wir aber so fertig nach der Wanderung, dass wir froh waren, dass es im Hotel auch ein Restaurant gibt. 
Nach dem frisch machen hatten wir für 19:15 Uhr einen Tisch reserviert und noch gut zu Abend gegessen. Das Glas Wein hat dann noch sein Werk vollbracht - Game Over…




























Kommentare

Most Favorite