Scenic Route 17 - Part II

Pünktlich um 7 ging der Wecker nach einer stürmischen aber zum Glück trockenen Nacht. Gegen 2 Uhr hatte es auf Monis Seite den Hering gelöst und das Außen-Zelt peitschte gegen das Innen-Zelt. Nachdem ihr Versuch per Hand den Hering zu befestigen nichts half, hat sich Christian erbarmt und ich raus um ihn zu befestigen. Nun hielt er!
Kurz fertig gemacht, Zelt abgebaut und Bananen gegessen und dann ging es los zum Parkplatz der Wanderung. Dieser wurde neu gemacht, er geht jetzt 600m entfernt los von da los, als wir dachten. Sehr gut, denn auf dem Weg zum neuen Parkplatz haben wir endlich ein paar wilde Elche getroffen. Kurz nach halb 9 Uhr starteten wir, die Sonne schien, ein Wind ging. 

Dafür, dass der Weg als „familienfreundliche Wanderung“ beschrieben ist, hatte es der Aufstieg echt in sich. Gut, dass wir uns beide für die Wanderschuhe entschieden haben. Diese waren auch nötig, denn es ging ab und zu einfach nur über die Felsen nach oben und da ist guter Halt in den Schuhen viel wert. Wir kämpften uns mit ab und zu einer Pause die Höhenmeter hoch. Der Wind wurde immer heftiger und kühler, je weiter wir kamen. Bei ca. 500 Höhenmeter entschieden wir während einer Pause, dass wir bei diesem Wind nicht auf den Gipfel gehen würden, da es uns zu gefährlich erschien. 
Allerdings wollten wir noch auf das Plateau hoch, von dem aus man auf den Gipfel Skjæringen oder Tvillinge gehen konnte. Doch leider, bei ca. 600 Höhenmetern angekommen, war der Wind so stark, dass wir uns entschieden es zu lassen. Wenn einen eine Windböe attackiert während man ohne viel Halt über einen Felsen kraxelt, dann wurde das schon heftig. Also, „know your Limits“. Nach einer Fotosession von der erreichten Höhe ging es wieder bergab. Kurz darauf trafen wir auf eine Familie, sie waren noch knapp über das Plateau (ca. 760 Höhenmeter), haben aber ebenfalls keinen Gipfel erklommen, da es auch ihnen zu windig wurde. Wenn es ums Wandern geht, sind die Norweger echt hart im nehmen und wetterfest. Auf dem Weg nach unten kamen und noch ein paar Wanderer und Wanderinnen mit Kind entgegen. Also wirklich ein „Familienweg“. 

Auf dem Weg nach unten machten wir noch mal Rast an einer nicht so windigen Stelle und aßen unsere belegten Brote. Die letzten Meter gingen dann recht schnell nach unten. Christian entdeckte noch eine Art Frettchen, das aber bevor es mit der richtigen Kamera fotografiert werden konnte, doch lieber abgehauen ist. Am Auto kurz umgezogen und los ging es die Scenic Route Richtung Süden, die erste Fähre wartete auf uns. 
Dort angekommen gab es erst noch eine heisse Schoki und einen Kaffee und dann ging es auch los. Die Fahrt dauerte gute 50 Minuten und wir mussten aus dem Auto aussteigen. Danach ging es im Regen weiter zur nächsten Fähre. Hier konnten wir die 15 Minuten Überfahrt im Auto verweilen. Von dort ging es mit stärkerem Regen Richtung Torghatten, unserem geplanten Tagesziel. Torghatten ist ein großer, ca. 250 hoher Felsen, in dessen Mitte die skandinavische Eiszeit ein Loch erodiert hat. Der Durchgang ist ca. 160m lang, 15m breit und 35m hoch. Geplant war das Zelt auf dem Campingplatz dort aufzuschlagen, schön zu duschen und morgen dann zu dem Loch und um den Felsen zu wandern. 

Da es immer noch regnete, ging die Diskussion los was wir machen. Nun war das Zelt endlich trocken, wollten wir es wirklich wieder in den Regen aufstellen?
Nein, also sind wir zum Parkplatz und haben im mittlerweile nur noch leicht Nieseln die Schuhe für die Wanderung angezogen. Neuer Plan: schnell zum Loch und zurück und weiter fahren. Gut, los die knappen 100 Höhenmeter gingen schnell von der Hand, Fotopause. Was Moni allerdings fehlte, war einmal die Ansicht des Felsen mit dem Loch komplett (wie auf den Werbemotiven). Außerdem waren wir schon wieder Klatsch nass geschwitzt, die Regenjckzu beginn und die warm-schwülen 18 Grad haben ihres dazu gegeben. Also sind wir weiter zur Rundwanderung, weitere 2,5 Kilometer. Über noch nasse Steine kämpften wir uns nach unten und ab da ging es einen weg erstmal zum Aussichtspunkt - kurz Fotos gemacht - und dann fix zurück zum Parkplatz.

Pünktlich 17 Uhr klarte es auf und es hörte auf zu regnen. Wir sind weiter Richtung Süden auf der 17. gerade losgefahren haben wir bemerkt, dass wir die Fährzeiten nicht geprüft hatten. Nach einem Blick auf den Zeitplan wurde klar, wir müssen direkt hinfahren. Sonst geht die nächste erst 2 Stunden später. So haben wir es genau geschafft und konnten mehr oder weniger direkt drauf fahren. Dort gab es noch einen Kaffee für Christian und der Plan heute bis Steinkjer zu fahren, dort ein Hotel zu nehmen, auszuschlafen und morgen gemütlich Richtung Trondheim zu fahren nahm Gestalt an.  
Weiter auf der Scenic Route 17 waren die Wolken am Himmel zum Fotografieren schön. Leider mangelte es an Parkplätzen, bei denen man außer Bäumen auch den schönen Fjord mit den Bergen im Hintergrund sehen konnte. Dann kamen aber doch noch ein paar Gelegenheiten und wir hielten und die Kamera wurde ausgepackt.

Zum Abendessen gab es dann das gleiche wie zum Frühstück und zum Mittagessen: belegte Brote. Gegen 22 Uhr dann in Steinkjer angekommen und gute Nacht. 



























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