Hawaii - Big Island Part I
Gegen viertel vor 8 beschloss Christian, dass auch Monis Tag mal beginnen sollte. Also gemütlich fertig gemacht und alles für den Tag gepackt.
Als Erstes wollten wir bei Tageslicht zum Kīlauea Krater Aussichtspunkt fahren. Doch als wir merkten, dass es noch schwierig werden könnte eine Star-Gaszing Tour zu bekommen, die wir hier noch machen wollten, haben wir schnell im Restaurant angehalten und mit Kaffee/Kakao im Wifi gesurft. Etwas gefunden, gebucht und nun weiter. Es war nicht heiß von den Temperaturen aber ohne Wolken hat die Sonne doch schon kräftig gedrückt. Ein paar Fotos später haben wir uns auf den Weg zum Visitor Center gemacht, da wir dort eine Park Ranger Führung um 11:30 Uhr mitmachen wollten. Pünktlich ging es los - Swiss Time - und wir haben schnell gemerkt, der Ranger hat Spaß an dem was er tut und er redet viel. Aber umso mehr Informationen für uns. Wir gingen los, und er erklärte uns erst wer nach Hawaiianischem Glauben die Göttin des Vulkans hier ist: Pele
Ebenso über die letzten Ausbrüche und deren Auswirkungen auf die Landschaft hier haben wir vor Augen geführt bekommen. Erst im September gab es hier kleine Eruptionen.
Die letzten größeren davor waren 1983, als die alte Straße in den Park zum Teil abgestürzt ist und dann 2018 der nächste „Einsturz“. Der Ranger verglich es damit, die Göttin hat in ihrer Badewanne gesessen und war fertig. Sie hat den Stöpsel gezogen und das Wasser - in diesem Fall der Lavasee ist einfach abgeflossen und die Landschaft drum herum herabgestürzt, gute 100 Höhenmeter runter. Deswegen nennt man den Krater auch „Caldera“. (Wie wir über nachforschen erfahren haben ist das ein durch Explosion oder Erruotion eingestürzter Krater; das spanische Wort caldera hatte uns schon in die Richtung geführt. es heißt „Kessel“.)
Wir sind nun in den Krater herab gestiegen, und befanden uns direkt im Regenwald. Alles dicht bewachsen. Nun wurde uns etwas mehr zur Pflanzenwelt erzählt und wir trafen Freiwillige, die wilden Ginger zurückschneiden. Wir haben uns erst gewundert, dann wurde uns die Pflanze gezeigt. Nicht unser uns bekannter Ingwer, sondern eine strauchige Pflanze mit gut duftenden Blüten. Aber sie ist invasiv und wird daher zurück geschnitten, dass die ursprünglichen Pflanzen auch eine Chance haben zu wachsen. Den Unterschied zwischen zwei Farnen haben wir ebenfalls erklärt bekommen. Der eine „produziert“ an seinem Stamm super weiches „Pulu“, so wie Samt fühlt es sich an.
Wir konnten nun aus dem Regenwald hoch sehen, an die Kante wo wir vorher standen und sahen ebenfalls viele Gesteinsbrocken, was erkaltete Lava war. Wir waren nun schon im Krater eines noch aktiven Vulkans. Nicht so wie man es sich vorstellt, aber auch irgendwie cool.
Weiter ging es noch ein bisschen bergab, und dann standen wir vor Absperrungen. Hier war der Regenwald zu Ende. Nun bildeten die frischen Lavaschichten (aus den 1970er Jahren) ohne viel Vegetation das Landschaftsbild. Wir durften aber mit dem Ranger über die Absperrung und über diese harten Lavaschichten laufen. Es knirschte laut unter den Schuhen und die Brocken waren sehr scharfkantig.
Dann bekommen wir wieder eine Aufgabe: das Haar der Göttin Pele zu suchen. Es entsteht wenn, wie im September 2023 heiße Lava an die Oberfläche kommt und der Wind kleine Teile davon wegweht und diese erhärten. Schnell waren die ersten Haare gefunden. Wirklich so dünn wie ein Haar nur super zerbrechlich, sie scheinen golden im Sonnenlicht. Die „Tränen“ haben wir leider beide nicht gefunden, wobei auch nur Moni gesucht hatte und Christian mit Fotografieren beschäftigt war.
Also es war schon beeindruckend da unten im „Kilauea Caldera“ zu stehen und zu wissen: theoretisch kann es jeden Moment einen Lavaausbruch geben. Es war vor einer Woche ein „baldiger“ angekündigt worden und unser Guide meinte im September war er mit seiner Gruppe auch gerade unterwegs als es los ging.
Spoiler Alert: Es passierte nichts.
Wir standen praktisch im inneren Kreis um den Sulfat See und ehemaligen Lavasee, zu dem wir leider nicht näher ran durften. Dann ging der Weg wieder nach oben, und wir hatten am Ende einen tollen Ausblick auf das ganze Gebiet- besser als die anderen Punkte die mit dem Auto anzufahren waren. Aber auch versteckter und ohne Beschilderung. Auch wenn man selbst da unten war, sind die Dimensionen noch einmal bemerkenswerter.
Weiterhin führte er uns noch zu einem Krater Kilauea Iki - wobei das für „klein“ steht. Hier ist die Lava 1959 nicht aus dem Hauptkrater heraus gekommen, sondern nebendran und hat einen „kleinen“ Krater gebildet. Viele Touristen scheinen wohl dies als den eigentlichen Krater zu erachten. Es sieht halt mehr aus wie ein Vulkankrater, als der Hauptkrater. Perception versus Reality - diese Worte hatte uns der Ranger direkt am Anfang mitgegeben.
Dann nach über 3 Stunden waren wir zurück. Auch wenn es nur knapp 100 Höhenmeter und 5km waren, so war es durch die Hitze doch sehr anstrengend. Wir haben erst einmal belegte Brote zum Mittag gemacht und gegessen.
Dann ging es weiter an das andere Ende des Parkes zum „Sea Arch“. Das waren knapp 20 Meilen Strecke, an der es einige Punkte zum Anhalten gab. Wir sind aber direkt durchgefahren. Dieser Teil des Parkes besteht praktisch nur noch aus Lavagestein. So ging es dann bis an die „Klippen“ und in Serpentinen durch das Lavagestein runter fast auf Meereshöhe. Angekommen ging ein richtig kräftiger Wind, was bei den Temperaturen aber nicht kalt war. Ein paar hundert Meter später waren wir am Aussichtspunkt für den Sea Arch angekommen. Naja, der ist doch recht weit weg und die Sonne stand so, dass er im Schatten lag. Also eher ein Fall von nicht so spektakulär.
Also wieder ab die Route zurück. Dabei haben wir uns überlegt direkt weiter zum Black Sand Beach zu fahren, wo es die Schildkröten geben soll. Nur 1,5 Stunden später waren wir da. In einem abgesperrten Bereich lag EINE Schildkröte! Toll.
Ein kleiner rötlicher Schimmer am Horizont bezeichnete den Sonnenuntergang. Kurz noch nachgefragt und nachgesehen wie das mit dem Campingplatz funktioniert (ist nichts für uns) und wieder zurück Richtung Volcano Nationalpark wo wir hoffentlich Aufnahmen der Milchstraße machen wollten. Auf der Rückfahrt regnete es kurz und wir machten uns sorgen, ob das denn was mit wolkenfreier Sicht wird.
Kurz haben wir wieder im Vulkan House bei Wifi gesessen und uns eine Cola gegönnt. Da Moni die echte Kreditkarte nicht dabei hatte, sondern mit Uhr zahlen wollte und das nicht ging, hat sie sie kurzerhand umsonst bekommen. Gegen 19:40 Uhr sind wir dann los gegangen zu dem Aussichtspunkt zu dem uns der Ranger am Mittag gebracht hatte. Das waren zum Glück nur 800m vom Parkplatz weg. Stockdunkel leuchteten wir den Weg mit der Handyleuchte weil wir clevererweise die Kopflampen im Zimmer gelassen haben. Angekommen wieder ein toller Blick, ein toller Himmel und die Milchstraße hell und deutlich erkennbar. In der Stunde die wir dort waren haben wir mehr als 5 Sternschnuppen gesehen, ohne groß darauf zu achten. Ein paar haben es auch aufs Foto geschafft. Wir waren auch alleine und hatten so den Eindruck ganz für uns.
Viertel vor 9 sind wir zum Auto zurück und in unsere Unterkunft gefahren. Dort wollten wir noch über die Gas-Herdplatte Wasser kochen, haben sie aber nicht anbekommen und daher gab es auch zum Abendessen nur belegte Brote. Für unsere Verhältnisse recht spät ging es dann kurz vor 11 Uhr schlafen.
Morgen steht die südliche Seite der Insel auf dem Programm.
toll wie ihr jeden Tag so meistert
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