Yosemite Part II

5:30 Uhr war die Nacht vorbei. Gut geschlafen haben wir beide nicht, dafür heute viel vor uns. Kurz fertig gemacht und ein wenig Frühstück aus der Bärenbox geholt und ab zum Aussichtspunkt. Dort waren wir nicht alleine und auch ein wenig früh dran. Also erstmal was gegessen. 

Es zog sich doch etwas bis sich die blaue Stunde dem Ende neigte und wurde gefühlt immer kälter. Leider hat sich das warten aber nicht gelohnt. Die Sonne kam nicht so richtig über die Berge. Aber gut, ein bisschen stimmungsvoll war es dennoch. Also zurück zum Zelt gefahren und noch richtig fertig gemacht und belegte Brötchen gefrühstückt. Dann haben wir uns für den Valley Loop Trail fertig gemacht, den wir heute in Angriff nehmen wollten. Einen ca. 21 km langen Rundkurs durch das Yosemite Valley. Bei knapp 10 Grad ging es los aber die Sonne schien. Leicht durch den Wald ging es, nahe des Mercer River wurde es lichter und sandiger. Von unten konnten wir die Kletterer am El Capitan beobachten, je länger wir hin sahen je mehr sahen wir. Schon in der Nacht hatten wir einige Lichter am Felshang gesehen.
So von unten sieht El Capitan auch noch mal imposanter aus als wenn man einfach nur mit dem Auto vorbei fährt. So ging der Weg weiter bin wir das „Ende“ des Valleys, den Braidvalfall erreicht hatten. Hier war etwas Baustelle und wir haben etwas gebraucht bis wir den Weg zum Aussichtspunkt des Wasserfalls gefunden hatten. Dann nach 11 km hatten wir ihn erreicht und es gab nochmal belegte Brötchen zum Mittagessen. Auf den Bildern kommt es nicht so raus. Aber wenn man unten am Wasserfall steht muss man den Kopf schon ziemlich in den Nacken legen um den Anfang des Falles zu sehen. Relativ fertig haben wir am Eingang eine Bushaltestelle gefunden und dachten: super dann fahren wir mit den kostenlosen Park-Shuttle zurück und gleich zum Visitor Center, das wir bisher noch nicht gefunden hatten.

Doch der Bus sollte alle 20-30min fahren und nach 40 Minuten haben wir uns entschieden wieder Richtung Camping Platz zu laufen. So ging es weiter etwas müde, aber hilft ja nichts. Auf dem Weg haben wir noch andere getroffen, die auch fragten wie lange es denn noch ca sei, aber da das Netz so schlecht war konnte Google die Route nicht berechnen. Ab einer Weggabelung haben wir uns den Schildern folgend für den zwar längeren aber uns bekannten Weg entschieden. Da wir teilweise schon den Weg verloren hatten und suchen mussten hatten wir keine Lust mehr auf Experimente. Endlich dann nach guten 5 Stunden Laufzeit und 20km später waren wir am Zeltplatz. Fertig. 
Der Ranger war schon da und wir fanden am Zelt eine Ermahnung. Wir hatten zwar online gezahlt aber vergessen analog einen neuen Anhänger ans Zelt zu hängen für die nächste Nacht. Gut also das noch erledigt und direkt weiter zum Visitor Center, wir brauchten noch Informationen zu Wanderungen in anderen Gebieten des Parks die wir dann morgen und übermorgen angehen wollen.
Auf dem Fahrweg haben wir gesehen, dass nur ein paar hundert Meter von unserem Rückweg entfernt die richtige Shuttlebus Haltestelle gewesen wäre. Den ganzen Heimweg hätte es uns nicht erspart, aber die letzten 3km schon. So ein Mist! (Da wo wir gewartet hatten stellte sich heraus, hält der Shuttle nicht). Halb 5 waren wir auch Center angekommen, die Empfehlungen geholt und zurück, Essen zum kochen eingepackt und los zum Parkplatz vom Sentinel Dome, eine gute Fahrstunde entfernt. Von dort wollten wir uns den Sonnenuntergang ansehen. Es sah in unseren Vorbereitungen so aus, als ob die Strecke zum Dome 1,2 km mit 100 Höhenmetern ist. Ok, das muss dann wohl noch gehen. Am Parkplatz erst mal Wasser gekocht, dann in die Tüte gefüllt und los gelaufen. Schnell stellte sich heraus, die Angabe passte nicht und wir sahen dann das geplante Ziel, weiter, höher. Uff. Aber wir waren uns einig, das muss heute nicht mehr sein. Wir haben knapp unter dem Dome einen schönen Platz gefunden, wo wir direkt die Sonne über dem Tal beobachten konnten. Schnell gegessen und dann ein paar Fotos gemacht, eine sehr schöne Färbung und wir waren alleine. Wunderschön!

Nachdem die Sonne weg war, haben wir schnell alles gepackt und sind los, solange noch Licht ist und bevor es sich vielleicht Bären überlegen zu uns zu kommen. Dann ging es auf die 1 Stunde Fahrt Heimweg zurück. Hier fährt man viel Serpentinen und hat weiterhin einen tollen weiten Blick, die Färbung war nun tief rot - wow! Also haben wir noch einmal angehalten, es war fast dunkel, nur noch ein kleiner roter Schimmer. Wenn gerade keine weiteren Autos vorbei kamen, konnten wir den Zirpen (oder wie die Tiere hier so heißen) lauschen - eine tolle Stimmung!
Aber wir sind müde, also ab weiter zum Zelt. Vorbei am morgendlichen fotospot, jetzt wollten wir nicht mehr anhalten - war ja dunkel.
Und so kamen wir wieder am El Capitan vorbei und es waren sooo viele Lichter daran zu sehen, dass wir stehen geblieben sind. Das waren alles wieder Kletterer! Wahnsinn. Beim aussteigen bemerkten wir: da ist ja die Milchstraße, super einfach sichtbar mit bloßem Auge und toller Sternenhimmel! Oh man, doch wieder zurück zum Aussichtspunkt an dem wir gerade vorbei gefahren sind. Durch das tolle Einbahnstraßensystem etwas länger. Aber gut, 15 min später (8 Uhr abends) waren wir da und Foto und Stativ aufgebaut. Christian war mit dem Motiv nicht zufrieden aber Moni mit der Aussicht alleine schon. Halb 9 hat es aber gereicht, wir müssen ja auch noch duschen heute (und die Bärenbox wieder befüllen). So geht ein langer Tag zu Ende!

Bilder werden nachgereicht. Das lässt die Bandbreite nicht zu. 

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