Vom Horseshoe Bend zum Grand Canyon

Der Wecker hat Moni 5:30 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Christian war schon etwas früher wieder wach. Moni war kurz unentschlossen, ob sie zum Sonnenaufgang mitkommt, hat sich dann aber dafür entschieden. Wenig später sind wir mit dem Auto los Richtung Horseshoe Bend. Wir waren aber etwas zu früh dran, denn die Tore waren noch zu. Kurz nach 6 Uhr kam das erste Auto und wir wurden informiert, dass wir erst reinfahren können, wenn die Kollegin kommt und das Tor öffnet. 10 Minuten später war es dann soweit, die 10$ gezahlt, Parkplatz gesucht und ab auf die kurze Wanderung. 
Der Zeitpunkt war sehr gut und der Fotospot schnell gefunden. Wir hatten ja bereits die Eindrücke vom Abend zuvor. Bei 1 Grad Celsius haben wir dann ausgeharrt und dem Sonnenaufgang zugesehen. Ab und zu ein paar Fotos oder Selfies gemacht und auch die Leute beobachtet. Nachdem dann die Färbung langsam verschwand und es „nur“ noch heller wurde, sind wir aufgebrochen. Wir hatten ja noch ein wenig war vor heute. Also zurück zum Auto und wieder zur Unterkunft gefahren. Frühstück hatten wir gebucht und dann auch noch gegessen. Anschließend fix den Rest ins Auto verfrachtet und ab ging’s. 

Ziel für heute war der Grand Canyon. Wir sind gute 2 Stunden gefahren mit wenig Verkehr. Durch den ein oder anderen Podcast war die Fahrt ziemlich kurzweilig. Entgegen der Befürchtung, dass am Wochenende viel an den Eingängen los ist, waren wir direkt am Gate und konnten, Dank unseres Passes, direkt in den Park. 500 Meter hinter dem Eingang war auch gleich der erste Stopp - Desert View. Das haben wir genutzt, um uns mal zu bewegen und direkt zu merken, dass es heute kalt wird. Bei ca. 7 Grad war es doch etwas anders als die letzten Tage. Und das sollte fast die Höchsttemperatur für den Tag gewesen sein. 
Kurz umgezogen und erstmal zur Aussicht. Es war schnell zu erkennen, warum es „Grand“ Canyon heißt. Schon gewaltige Ausmaße und das nur für den Teil, den wir hier sehen konnten. Da es bereits auf Mittag zuging, haben wir alle weiteren Viewpoints erstmal ausgelassen und sind zum Visitor Center. Auch das war riesig und etwas unübersichtlich, eher Village like.
Da Moni sich in Vorfeld schon leicht schlau gemacht hatte, wollten wir von den Rangern nur noch ein paar zusätzliche Tipps und wissen, ob Monis Plan überhaupt zu dieser Jahreszeit funktioniert. Tut er wohl. Aber ersteinmal hieß es kurz aufwärmen mit Kaffee und heißer Schoki und dann zum Aussichtspunkt am Visitor Center, dem Mather Point. Der war nur 5 Gehminuten entfernt. Danach haben wir uns fertig gemacht, um mit einem Shuttlebus in den Teil des Parkes zu kommen, der für privat-PKW gesperrt ist. Dort sind wir am ersten Stopp raus und den Rim Trail entlang zu den nächsten Aussichtspunkten gewandert - insgesamt waren es dann 4 km.

So gingen wir von Spot zu Spot und, das muss man leider sagen, fast alle Aussichten sind doch irgendwo ähnlich bis gleich. Mal sahen wir den ca. 1600 Meter unter uns gelegenen Colorado River, mal nicht. Da waren wir etwas, sagen wir mal so, unbeeindruckt. Dann gab es an einem Spot belegte Brote als Mittagessen, nachdem wir nicht mehr in den Shuttlebus zum nächsten Stopp passten. So haben wir noch ein paar Spots gemacht, bis wir die Rückfahrt zum Visitor Center und unserem Auto antraten. Nun war es Moni sooo kalt, dass wir zum Auto mussten und sie doch noch lange Unterwäsche drunter zog. Kurz danach ging es zum Sonnenuntergang zur Mather View, Christian hatte keine Lust mehr Richtung einem anderen Spot zu fahren, der knapp 30 Minuten weg war. 
Also zwischen die Menschenmenge vor, Stativ aufgebaut und ein Bisschen Verfärbung des Himmels beobachtet. Die Sonne ging hinter uns unter und der Canyon war zunehmends im Schatten. Nachdem es ziemlich windig und damit kalt war, haben wir doch recht schnell wieder zusammengepackt und sind zu unserem Hotel gefahren, dass zum Glück nur 15 Minuten entfernt war. Eingecheckt und da war sie unsere Suite. Moni hatte das nicht auf dem Schirm und war leicht über die Größe des Zimmers verwundert. Top! Dann auch noch behindertengerecht - also eine Dusche mit Handteil. Wir hatten keine Lust mehr raus zu gehen in ein Restaurant und deshalb gab es das Beef Stroganoff, dass wir uns beim Bryce Canyon als Outdoor Essen gekauft haben. Im Früstücksraum gab es zugänglich heißes Wasser und so konnten wir es ohne unseren Kocher zubereiten. Zum Glück hatte Moni noch Mac‘n‘Cheese von gestern übrig, denn die Portion war nicht sehr groß. Ebenfalls hatte Christian noch Chips, da war ja Game Day! Also Fernseher an auf der Couch und noch das NFL Sunday Night Spiel zu Ende geschaut.

Dabei immer wieder nach außen geschielt, ob die Milchstrasse noch raus kommt bzw. wie sich der Mond verhält. Nunja, leider so, dass es sich nicht mehr lohnt in die Kälte raus zu gehen. Wobei leider? Es sind bis zu -3 Grad für heute Nacht angekündigt. Also haben wir uns noch überlegt, wie es morgen noch weitergeht. In Anbetracht der Tatsache, dass wir zwei Tage mit richtig viel Fahren vor uns haben, werden wir morgen früh nicht noch einmal in den Park fahren. Was aber auch ein Grund ist, ist dass der Grand Canyon uns einfach nicht begeistert hat. 




















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