Kepler Track - Part I

Da hat der Wetterbericht doch tatsächlich gehalten, was es versprochen hat. Heute morgen gab es Regen draußen. Und das nun an unserem ersten Wandertag.
Hilft ja nix - wir wussten ja, dass es so kommen würde. 

Dann also auf. 
Erst im Hostel die letzten Sachen gepackt, nochmal geduscht, die kleinen Rucksäcke in ein Schließfach und ausgechekt. Die nächste Station war der Supermarkt, in dem wir für den nächsten Tag Frühstück gekauft haben. Anschließend sind wir direkt nebenan in ein Café und haben in Ruhe gefrühstückt. 

Kurz bevor es dann Richtung Kepler Track los ging, stoppten wir erneut im iSite, da wir am Vorabend nicht ganz sicher waren mit dem ein oder anderen Datum und nicht alle Campingplätze gebucht werden konnten . Außerdem haben wir auch gemerkt, dass wir uns an den Gletschern kein Hotel leisten wollen - 270€ die Nacht muss ja nicht sein. 
Aus diesem Grund haben wir dort im Holiday Park eine Campsite für 2 Nächte gebucht. Es waren dann auch fast die letzten freien Plätze. Über die Feiertage ist hier überall echt die Hölle los und teilweise nichts mehr verfügbar. Zum Beispiel am Lake Tekapo gibt es nichts mehr. Da werden wir dann mal auf gut Glück hinfahren und hoffen, dass auf einem Campingplatz nach dem First Come First Serve Prinzip noch etwas frei ist.

Mit einem kurzen Zwischenstopp am Subway ging es dann endlich zum Kepler Track Car Park. Ein kleines Sub war noch als Snack (man könnte es auch Mittagessen für uns beide nennen) für unterwegs gedacht. 

Uns standen zwei Etappen bevor. Die ersten 5,6 km relativ eben entlang des Lake Te Anau und die spannenderen 8,2 km hoch zur Luxmore Hut. Der zweite Teil war daher spannend, da es 1000 Höhenmeter zu erklimmen galt. 
Gott sei Dank hat es bereits ab dem Supermarkt nicht mehr geregnet. Die Wolken ließen noch erahnen, dass da noch was kommen kann, aber es war erstmal trocken. 

Dann ging es los. Ab dem Car Park führte der Weg durch Wald. Diesen würden wir erst wieder kurz vor der Hütte verlassen. Das Klima im Wald war perfekt zum Wandern. Gute 16 Grad gefühlt nur leider hohe Luftfeuchtigkeit, die uns so richtig schwitzen ließ auch ohne Anstrengung. So zogen sich die ersten Kilometer hin ohne spannende Erlebnisse. Einfach nur grüner gesunder Wald. - Der auch sehr schön war! 


Dann sind wir am ersten Zeltplatz - Brod Bay - angekommen. Dieser liegt direkt am Ufer des Lake Te Anau, mit kleinem Steinstrand - wunderschön! Hier hätte Moni gerne ein Mittagessen eingelegt, wenn wir nicht eben erst gefrühstückt hätten...
Ab hier begann Teil zwei des Weges. Es ging es nur noch in eine Richtung: stetig bergauf. 

So kam es dann auch. An dem Wald und ein paar Aussichten hat sich nichts verändert, aber der Weg war anstrengender. Irgendwie fehlt ein Gefühl für die Distanz, wenn es serpentinenartig nach oben geht. 
So zog sich der Weg und es wurde immer anstrengender und teilweise steiler. 

Irgendwann haben wir dann nach knappen 2 Stunden den ersten Punkt auf der Karte erreicht. Kreidefelsen mitten im Wald, an denen der Weg vorbeiführte. 
Hier haben wir jemanden getroffen, die sagte „the worst part is over“. 
Nachdem wir diese passiert hatten, legten wir eine kurze Pause ein und haben das Sub gefuttert. 



Das erneute loslaufen fiel schwer und der Weg wurde nicht einfacher. Irgendwie lag der „worst part“ noch vor uns. Wir wussten, dass wir bis zur Baumgrenze gehen mussten und es erst ab da weniger steil bergauf ging. 
Aber das zog sich unendlich weit. Bei jede Kurve hofften wir, dass es mal ein wenig eben geht. Diese Hoffnung wurde aber das eine ums andere Mal enttäuscht und es ging steiler und steiler bergauf. 

Auch hier kam irgendwann mal das Ende. Nach ca. 3 Stunden bergauf laufen kam endlich die Baumgrenze und mit ihr eine Mega Aussicht in alle Richtungen. 
Auf den Weg noch vor uns, den Lake Mabapouri, über den wir gestern mit dem Boot gefahren sind, und über den Lake Te Anau und die Stadt selbst. 

Ab hier waren noch 45 Minuten ausgeschildert. Aber da der Weg nur noch kaum bzw. leicht bergauf ging, waren wir deutlich früher an der Hütte. Hier warteten noch ein paar freie Kojen auf uns, aus denen wir uns zwei aussuchen konnten. Im Anschluss haben wir uns kurz registriert und danach gewaschen. So gut es im Waschraum mit einem Waschbecken und eiskaltem Wasser eben möglich war... 
Die Hütte hat ca. Platz für 40 Gäste und hat 2 Schlafsäle, einen sehr großen Küchenraum und Toiletten mit Waschbecken und fließend kaltem Wasser. Innen drin sind die Wanderschuhe verboten, so ist es auch nicht zu dreckig.



Nun gab es eine kleine Siesta in der Koje - die zum Schreiben dieses Artikels genutzt wurde, da es ja noch recht früh war. Zum Abendessen haben wir uns dann lecker Chicken Tikka Masala gekocht. Also Wasser gekocht und in die Tüte geschüttet. Dieses Gericht macht jedoch leider nicht so satt wie die Packungen die wir aus Deutschland kennen. So ein kleiner Nachtisch wäre nicht schlecht jetzt.
Nach dem Abendessen kam der Ranger in die Küche und hat kurz eine Sicherheitsunterweisung gemacht. Wo sind die Notausgänge, was tun im Emergency und am besten den Schlafsack mitnehmen, da es sonst zu kalt werden könnte. Er bat uns auch nichts da zu lassen (also Müll sowieso, aber auch sowas wie einen Schuh, Kleidung, Handy oder sowas), da sich alle Ranger nach der Saison treffen und die vergessenen Sachen dazu anziehen - er hat die letzten 2 Jahre im schönsten Outfit gewonnen...

Danach sind wir noch kurz raus wegen dem Sonnenuntergang, aber sowohl Location als auch die Sonne hinter dem Berg haben nicht groß eingeladen. Auch ein kurzer Ausflug zu den Luxmore Caves war eher unspannend, da es sehr glatt in die dunkle Höhle hinab ging und die Gefahr der Verletzung oder für die Kamera zu hoch war. Also gemütlich zurück zur Hütte und langsam bettfertig gemacht. 

05:30 Uhr klingelt der Wecker. Hoffentlich wird es was mit dem Sonnenaufgang...

Jetzt bleibt die Frage offen, ist Christian der einzige der Schnarchen wird oder leistet ihm jemand Gesellschaft? Die Antwort gibt es morgen im Teil II - also dranbleiben.

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