Milford Sounds - Part II
Es war eine sternenklare, aber dafür sehr kalte Nacht. Zum ersten Mal musste der Schlafsack bis auf die Nase geschlossen werden.
Um 5 Uhr klingelte dann der Wecker. Dummerweise nicht der mit nur Vibration, sondern der mit Ton. Und so schnell kommt man aus dem komplett geschlossenen Schlafsack nicht raus. Da haben sich unsere Nachbarn bestimmt gefreut. Kurz darauf noch fix das Zelt samt Inhalt kurz ins Auto geworfen und ab Richtung Milford Sounds.
Der Tunnel war auch nicht gesperrt, es waren lediglich die Ampeln noch nicht an. Also fix durch, bevor sich jemand das gleiche auf der anderen Seite denkt. Kaum angekommen bin ich direkt zum Spot und Moni hat noch ein wenig die Augen geschont.
Das mit der Sonne ist hier wohl doch etwas anders. Es ist eben dann einfach Mal hell. Zumindest kam sie von der Rückseite, so dass es doch was zum Ablichten gab.
Wenig später ist dann alles mit Wolken zugezogen und der Spot wurde geschlossen.
Wieder im Auto angekommen, gab es noch 30 Minuten Augenschonung, bevor das Frühstück zubereitet wurde. Es gab Karottenkuchen mit Vanillesoße. Natürlich aus der Tüte - was sonst.
Kurz noch ungezogen und ab zum Visitor Terminal, wo unsere Tour startet.
Nachdem der Guide Neil gefunden wurde, mussten wir noch auf ein paar Leute warten, die mit dem Flugzeug ankamen. Sobald dann endlich alle da waren, konnte die kurze Fahrt mit dem Boot zum Start des Tracks losgehen. Uns standen 5-6 km Guided Tour bevor.
Wir waren 2 Gruppen mit je 8 Personen und sind getrennt gelaufen. Unser Guide hielt auf dem Hinweg öfters an, um uns etwas über Historie, Flora und Fauna und die Tierwelt, speziell die Vögel, zu erklären.
Dies war doch recht interessant, da wir dann nicht so unbeholfen durch die Natur latschten wie die letzten Tage. Sehr interessant war, dass der Boden des Waldes hauptsächlich aus Mosen besteht, die sehr viel Wasser speichert. Weiterhin gibt es keinen Erdboden, sondern nur Geröll von den Lawinen und Gletschern. Deshalb schlagen die Bäume ihre Wurzeln nicht tief in den Boden, sondern bleiben an der Erdoberfläche. Darum fallen sie auch sehr leicht um, was beim Ausbau des Tracks schmerzlich erfuhren wurde. Man wollte Milford Sound mit dem Rest Neuseelands über eine Telefonleitung verbinden, die durch den Wald gehen sollte. Nach nur 2 Wochen hat der erste umgestürzte Baum die Leitung zerstört, nach 2 weiteren die reparierte Leitung nochmals. Also gab man auf. Die Halterungen der Leitungen an den Bäumen kann man Immernoch sehen.
Weiter ging es entlang des Arthur Rivers tiefer in den Wald. Dann, wir machten gerade eine kleine Pause an einer Lichtung und bestaunten die Wasserfälle den Felshang vor uns hinab, da kam aus dem Gebüsch eine Weka - Familie. Ein nicht-flugfähiger Vogel Neuseelands und ließ sich brav fotografieren.
Um nicht weiter von den Sandflies belästigt zu werden, ging es weiter. Unterschiede in den vielen Arten von Farnen wurden und gezeigt und wir konnten es erfühlen.
Langsam kamen uns auch schon die ersten Milford Track Wanderer entgegen. Der Weg, der in den 1880er Jahren gesucht wurde, um Milford Sound mit Te Anau zu verbinden, um den Tourismus zu erleichtern, darf eigentlich nur von Süden nach Norden gegangen werden. Unsere Tour hat eine Sondergenehmigung, darf aber um den Verkehr nicht zu stören nur bis zu den Giant Gate Falls und nur morgens los. Diesen Track wollten wir ja eigentlich auch machen, waren aber mit 12h nach Buchungsbeginn zu spät dran mit der Buchung. Der Track kann täglich von 90 Leuten gestartet werden, davon nur 40 ohne Guided Tour.
Wir lernten auch noch mal das verheerende Ausmaß kennen, dass sowohl die ersten Maori als auch europäischen Siedler auf die Natur und Tierwelt hatten und wie man jetzt versucht mit gezielten und regelmäßigen Wiesel und Rattenfallen der Lage Herr zu werden und den Vögeln eine Chance auf Vermehrung zu geben.
An den Giant Gate Falls angekommen, hat unser Guide Tee und Kaffe mit Cookies vorbereitet. Nach einer kurzen Fotopause ging es auf den Rückweg. Dies war der gleiche Weg, nur dass wir ihn nun in unserem eigenen Tempo gehen konnten.
Am Ende angekommen, wartete das Boot wieder auf uns und fuhr uns pünktlich kurz nach 1 Uhr zum Terminal zurück. Noch ein kurzer Fotostop für das Bergpanorama, ein Mittagessen bestehend aus belegten Brötchen am Auto, getankt und los Richtung Te Anau.
Nach einen kurzen Mittagssnack und etwas auftanken ging es zurück nach Te Anau. Dort haben wir unsere Unterkünfte für den Heaphy Track am Ende des Urlaubs neu sortiert, im iSite wieder etwas Geld gelassen und im Supermarkt das Nötigste besorgt.
Im iSite habe ich einen Tandemfallschirmsprung gebucht aus 19000 Fuß - ca. 5800m. Da freu ich mich schon freier Fall mit Sicht auf Berge, Gletscher und das Meer.
Im Anschluss fuhren wir nach Invercargill, einer Stadt im Süden der Insel. Die Fahrt vorbei an unzähligen Schafen und Rindern nahm nach knapp 2 Stunden auch ein Ende. Unser Motel macht einen guten Eindruck und Frühstück ist auch dabei.
Die größte Schwierigkeit bestand darin heute ein Restaurant zu finden, dass auf hat. Am sogenannten „Boxing Day“ war auf dem Weg zum Motel alles geschlossen, was wir gesehen hatten. Dann sind wir zielstrebig losgefahren, um in ein Restaurant zu gehen, dass nach der Karte auf dem Zimmer gut aussah, aber geschlossen. Die anderen Optionen leider auch.
Dann haben wir am Ende doch noch eins gefunden und das war echt der Hammer. Die Angestellten super freundlich und neugierig, sowie das Essen hervorragend. Perfekt zum Abendessen am zweiten Weihnachtstag. Ein Glas Rotwein und ein Münchner Hofbräu Weizen gab es dazu.
Pappsatt rollten wir dann zurück ins Motel und ins Bett.
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