Kepler Track - Part II
Der Tag hat früh begonnen. Allerdings war der Sonnenaufgang auch nicht so beeindruckend. Ein paar Fotos sind dann aber doch dabei rumgekommen.
Im Anschluss wieder zurück in die Koje und noch etwas den Weltmeistern im Schnarchen zugehört. Leider hat dieser direkt über uns geschlafen. Wobei, man hätte ihn wohl eh von überall gehört.
Ab halb 8 startete der große Betrieb und die Leute sind nach und nach aufgestanden und immer wieder hin und her durch den Raum gelaufen. Das war dann wohl der indirekte Wecker für uns. Also los gehts. Gleich grob die Sachen wieder im Rucksack verstaut und dann Richtung Frühstück. Das war heute relativ einfach, da wir gestern dafür noch eingekauft haben.
Da musste nix weiter vorbereitet werden. Nur Moni merkte mal wieder, dass sie für zu wenig Hunger eingekauft hatte.
Über den Wolken mit schon kräftig scheinender Sonne ging es dann passend zum Vortag bergauf weiter. Kurz nach der Hütte, an der ersten Trinkpause kam ein Kea angeflogen und hat sich von uns fotografieren lassen.
Nach ein bisschen mehr als 1,5h bergauf, wir waren kurz nach 9 Uhr gestartet, hatten wir den Abzweig zum Mt. Luxmore Gipfel erreicht. Von hier aus ging es laut Beschilderung noch mal 10min bergauf, um von dort einen beeindruckenden 360 Grad Blick über den Lake Te Anau, die ganze Gegend und bis hin zum Lake Manapouri, auf dem wir vor 2 Tagen unsere Doubtful Sound Tour gestartet hatten.
Die Rucksäcke hatten wir am Abzweig zum Gipfel zurück gelassen.
Diese also wieder geschultert und auf zur nächsten Etappe. Der erste Shelter war zu erreichen. Hierzu ging es dann mal bergab. Dort eine kleine Pause gemacht, mittlerweile war es auch schon 12 Uhr. Deshalb gab es jeweils einen Apfel, die Sonnencreme nachgeschmiert und weiter ging es - bergauf.
Die Aussicht auf die umliegenden Berge, Täler und den See war einfach nur schön! Dazu eine Ruhe - bis auf unseren schweren Atem.
Leider konnten wir dies nicht so viel genießen da der Weg viel von uns abverlangte. Bis zum 2. Shelter an dem wir kochen wollten, sollte es 2h dauern. Und die brauchten wir auch! Dort sind wir ziemlich ausgehungert angekommenen, am letzt-höchsten Punkt der Tour an. Dort wollten wir eigentlich kochen - wie gesagt, aber irgendwas hat uns zu bewegt doch nur einen Müsli-Riegel zu essen. Dumme Idee, die sich den weiteren Weg gerächt hat. Oben am Shelter wohnte auch in Kea. Dieser war sehr zutraulich und anscheinend auch hungrig. Er knabberte an Monis Flasche, dann an der Regenjacke und als man ihn mit der Flasche sanft vertreiben wollte, fand er die zum knabbern wieder prima...
Irgendwann hat er sich dann aber wieder unters Haus zurück gezogen, bis die nächsten Wanderer kamen, dann ging das Gleiche mit ihrem Gepäck los.
Noch mal die Sonnencreme nachgetragen und wir machten uns los zur letzten Etappe: 2h bergab zur nächsten Übernachtungshütte.
Ich kann schon jetzt sagen, es wurden mehr als 2h, denn die Kräfte auf den letzten Kilometern und Metern waren einfach alle. So wurde das eine Paar Stöcke durchgetauscht damit jeder mal seine Beine und Knie entlasten konnte.
Der Weg bergab ging in Serpentinen, erst über der Baumgrenze in der weiterhin prallen Sonne, dann irgendwann wieder im Wald. Im Schatten der Bäume ging es dann weiter.
Nach 7h Wanderung kamen wir total entkräftet an der Hütte an.
Dort war das Prozedere wie gehabt, Bett aussuchen und Nummer und Name in eine Liste eintragen. Dann ging es sofort ans Kochen: Spaghetti Carbonara gab es dieses Mal. Beim Essen konnte irgendwie auch keine Position gefunden werden, bei denen die Beine nicht weh taten. Nach dem Essen, ging es zum Waschen. Für die Hütte mit Maximal 60 Plätzen gibt es nur einen Waschraum, sprich ein kleines Waschbecken bei dem man die Tür zu machen kann um sich dort auch umzuziehen. Aber gut wenigstens das und kaltes fließendes Wasser. Nachdem noch ein paar Klamotten ausgewaschen und in der Sonne draußen auf der Wäscheleine baumelten, ging es zum „Mittagsschlaf“, es war ja schon 18 Uhr. Bis 8 Uhr hatten wir Zeit, dann war wieder das Hüttenupdate der hier lebenden Ranger. Und Zeit fürs Abendbrot!
Eigentlich gäbe es hier auch noch ein Ausflugsziel: einen Wasserfall mit kleinem See in 20min Entfernung, doch das schaffen wir heute nicht mehr. Auch ob wir morgen dort noch vorbei gehen ist fraglich, da die längste Tagesetappe mit 16,2km ansteht.
Pünktlich um 8 sind wir dann von der Siesta nach unten in die Küche, um der Einweisung des Rangers zuzuhören und unser Abendessen zuzubereiten.
Unsere Schuhe wurden vorher noch kurz aufgehängt, damit heute Nacht nicht die Kea damit rumspielen und neue Luftlöcher einbauen. Auf die männlichen und weiblichen Kiwi Rufe hat uns der Ranger auch vorbereitet, auch wenn hier wohl nur ein Weibchen wohnen soll, dass mittlerweile keinen Partner mehr hat und alleine ruft.
Da wir beide heute ziemlich fertig waren, ging es danach mehr oder weniger direkt in die Koje, nachdem wir natürlich noch mit ein paar Sandflys (den Art Mücken Neuseelands nur kleiner als unsere aber nicht weniger durstig) Bekanntschaft gemacht hatten. Der erste laute Schnarcher war leider wieder in unserem Schlafzimmer ...
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